Alles neu bei VW?

Grit Gernhardt über das Ende einer Karriere und mögliche Anfänge

  • Lesedauer: 1 Min.

Wirtschaftsflauten, Korruptionsaffäre und verschiedene, meist von ihm selbst angezettelte, personelle Machtkämpfe - all das hat Ferdinand Piëch in seinen über 22 Jahren bei VW unbeschadet überstanden. Am Ende stolperte der Aufsichtsratschef über die eigene Sturheit. Er erkannte nicht, dass die Zeichen gegen ihn standen, und trieb ohne jede Rückendeckung die Absetzung des von ihm ungeliebten Vorstandschefs Martin Winterkorn voran. Doch das rächte sich - wer gehen musste, war Piëch selbst. Für VW kommt das einem Generationswechsel gleich, denn als Nachfolger werden keine Mitglieder der Familie Porsche/Piëch gehandelt.

Ob damit aber auch ein Firmenphilosophiewechsel einhergeht, muss sich noch zeigen. Denn Winterkorn, der gerade die Nase vorn zu haben scheint, steht nicht unbedingt für eine Erneuerung der Nummer zwei auf dem weltweiten Automobilmarkt. Seine Entscheidungen als Vorstandschef haben mit zu der unerfreulichen Situation geführt, in der sich der Konzern gerade befindet. Die Zeichen der Zeit habe er verschlafen, tönen Kritiker, neue Märkte nicht erschließen können. Um die Probleme bei VW wirklich anzugehen, wäre ein vollständiger Neuanfang wohl das Beste. Wenn es das war, was Piëch gewollt hat, dann gibt es derzeit zumindest die Chance, dass er doch noch seinen Willen bekommt.

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