Streiken lohnt sich
Kündigungsschutz bis 2017 und mehr Lohn für Postbank-Angestellte
Bonn. Der von Streiks begleitete Tarifkonflikt bei der Postbank ist beendet: Die Mitarbeiter im Filialbetrieb erhalten rückwirkend ab 1. April 2,1 Prozent und ab 1. April 2016 noch einmal 2,0 Prozent mehr Lohn, wie das Unternehmen und die Gewerkschaft Verdi am Montag mitteilten. Die Angestellten im gesamten Konzern seien außerdem bis 30. Juni 2017 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt.
Für die Einigung zu den Löhnen wurde laut Verdi eine Laufzeit von 27 Monaten vereinbart. Auszubildende im Filialbetrieb erhalten demnach 50 Euro im Monat mehr. Obwohl die Einigung bereits am Sonntagabend erzielt wurde, setzte Verdi am Montag die Streiks zunächst fort. In Nordrhein-Westfalen waren die Filialmitarbeiter erneut zum Ausstand aufgerufen. Die Gewerkschaft kündigte an, ab Dienstag würden die Streiks unterbrochen. Bis zum 15. Mai gebe es eine Urabstimmung in den Betrieben über das Verhandlungsergebnis. Die Tarifkommission empfehle die Annahme.
Das Verhandlungsergebnis sei »durch die außerordentlich hohe Streikbereitschaft der Beschäftigten« erzielt worden, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Christoph Meister. Der Schutz vor Kündigungen bis Mitte 2017 sei auch mit Blick auf die »bevorstehenden Veränderungsprozesse« bei der Postbank ein »wichtiges Element«, betonte die Gewerkschaft. Das Mutterhaus Deutsche Bank hatte am Freitag mitgeteilt, dass es sich von der Postbank trennen will. Angaben vom Montag zufolge soll das Unternehmen wieder an die Börse gebracht werden.
Postbank-Verhandlungsführer Ralf Stemmer erklärte, es sei »nach harten Auseinandersetzungen« ein tragfähiger Kompromiss erzielt worden. »Damit erhalten die Beschäftigten der Postbank die nötige Stabilität für den anstehenden Veränderungsprozess des Unternehmens.« Für das Unternehmen stehe nun im Vordergrund, »wieder für unsere Kunden da zu sein und die Auswirkungen des Streiks schnellstmöglich zu beseitigen«. AFP/nd
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