Entlarvender Antrag der AfD

Andreas Fritsche über den Versuch, Mittel gegen Rechts zu streichen

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 1 Min.

Brandenburgs AfD-Landtagsfraktion hat erst kürzlich einen Kranz für Opfer des KZ-Außenlagers Klinkerwerk niedergelegt. Doch nun hat sie offensichtlich beantragt, die im Haushaltsentwurf vorgesehenen Mittel zu streichen, die für das Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit und für ähnliche Initiativen vorgesehen sind. Statt 1 176 100 Euro im Jahr 2015 und 1 212 300 Euro im Jahr 2016 sollte es demnach überhaupt nichts geben. »Entlarvend« sei dies, meint die SPD-Abgeordnete Inka Gossmann-Reetz. Die AfD lasse erkennen, in welcher politischen Tradition sie stehe. Denn einen nahezu gleichlautenden Antrag habe die rechtsextreme DVU einst für den Etat 2008/09 gestellt. Die AfD war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die SPD dokumentierte den Antrag im Internet. Dort nachzulesen die Begründung: »Ideologische Projektförderung ohne objektiven Nutzen.«

Es klingt oft empörend, was AfD-Abgeordnete von sich geben. Überlegt man hinterher, was diese Herren genau gesagt haben, fällt es dann allerdings fast immer schwer, ihnen eine Ungeheuerlichkeit klar nachzuweisen. Der Wille, die Mittel zu streichen, wäre jedoch Fakt. Selbst eine geschickte Argumentation könnte das nicht wegwischen. Das müssten zumindest einige der zehn AfD-Abgeordneten wissen. So klug sind sie.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.