Licht am Tunnelende
Sarah Liebigt fährt lieber mit der U-Bahn zum Fußballgucken
Vergesst den BER, vergesst den langweiligen 1. Mai in Kreuzberg, vergesst den Pollenflugkalender, in dem grade alle Tage hochrot markiert sind: Es gibt was zum Freuen! Die S-Bahn fährt. Wieder. Pünktlich von Nord nach Süd und umgekehrt. Man kann wieder von Pankow zum Schlachtensee fahren und von Zehlendorf wieder nach Bernau. Wenn man das denn möchte. Mit zahllosen anderen Fahrgästen in stickigen Waggons sitzen und in Sonnenmilchgeruch und Körperausdünstungen schier ersticken, meine ich. Wenn man von Pankow zum Schlachtensee fährt. Das Schöne ist: Rückzu sind die Badegäste nicht etwa runtergekühlt, sondern es duftet nach nur einer Station genauso nach Großstadt wie in Waggons ohne frisch seewassergespülte Berlinerinnen und Berliner.
Aber! Fahrgäste der U-Bahn nach Wedding können sich freuen: Ab jetzt wieder mehr Luft zum Atmen für alle. Weil die S-Bahnstammnutzer wieder umsteigen können auf die roten Züge.
Und überhaupt. Pünktlich, liebe Leute, es ist was pünktlich fertig geworden in der Hauptstadt. Bitte nicht gleich wieder »aber« schreien. Wen interessieren denn noch diese zahllosen Millionen Euro, die in Schönefeld versickern? Wer will denn noch lesen vom Personalgeschacher um Spitzenposten im Aufsichtsrat oder derlei Kinkerlitzchen. Die S-Bahn fährt, der Frühling rockt Berlin, man muss den Touristen nicht mehr erklären, wie sie von der Friedrichstraße zum Botanischen Garten kommen und Werder und TeBe haben gewonnen am Wochenende. (Und Union auch, jaja.)
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