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Feier-Abend der schlechten Nachrichten

Trennung von Trainer und vier Spielern bei BR Volleys

Mit der 1:3-Niederlage im entscheidenden Playoff-Finalspiel in Friedrichshafen verfehlten Berlins Volleyballer den vierten Meistertitel in Folge. Die Saisonabschlussfeier wurde so zu einem »Abend der schlechten Nachrichten«.

Eigentlich sollte es eine Meisterfeier bei den BR Volleys werden. Doch mit der bitteren 1:3-Niederlage im entscheidenden Playoff-Finalspiel beim VfB Friedrichshafen verfehlten Berlins Volleyballer den vierten deutschen Meistertitel in Folge. So wurde die Saisonabschlussfeier in den VIP-Räumen der Max-Schmeling-Halle zu einem »Abend der schlechten Nachrichten«, wie Manager Kaweh Niromand den radikalen Umbruch im Team des entthronten Meisters ankündigte.

»Die Zeit der goldenen Generation ist sportlich zu Ende. Wir müssen an die Zukunft denken«, so der Manager - mit Hinweis darauf, dass der Jüngste im 13-Mann-Kader 25 Jahre alt ist. Acht Spieler, die beim Playoff-Finale in Friedrichshafen auf dem Parkett standen, sind über 30 Jahre alt.

Nicht unerwartet kam allerdings die Trennung vom Erfolgstrainer Mark Lebedew, mit dem Niroomand in letzter Zeit häufig über Kreuz lag. Der 48-jährige Australier war vor fünf Jahren nach Berlin gekommen und hatten die BR Volleys zu zwei Vizemeisterschaften und drei Meistertiteln in Serie sowie auf Platz drei in der diesjährigen Champions League geführt. Nur 30 Minuten habe am Montagnachmittag das Gespräch mit dem Coach gedauert. »Wir hatten die Option, seinen Vertrag um ein Jahr zu verlängern, sind aber beide zu dem Ergebnis gekommen, dass es für ihn und die BR Volleys besser ist, dass er sich anderweitig orientiert. Für beide Seiten ist die Zeit gekommen, unterschiedliche Wege zu gehen«, erklärte der Manager. Lebedew wird nach eigener Aussage ins Ausland gehen. »Ich kenne meinen Verein schon, aber unterschrieben ist noch nichts.«

Niroomand will in spätestens vier Wochen einen neuen Trainer präsentieren. Hinsichtlich des Profils strebt er einen Coach an, »der internationale Erfahrung mitbringt und gut mit der Mannschaft kommunizieren kann«. Dieses Profil ist auf dem deutschen Markt aber nicht zu finden.

Neben Lebedew werden vier Spieler die BR Volleys verlassen, die an drei Meistertiteln beteiligt waren: Scott Touzinsky, Kawika Shoji, Martin Krystof und Aleksander Spirovski. Touzinsky, den Niroomand »den besten Kapitän aller Zeiten« nannte, wechselt für ein Zigfaches seines jetzigen Spielergehalts nach Shanghai in die erste Liga Chinas. Sein Trikot soll künftig unterm Dach der Schmeling-Halle platziert werden. Zuspieler Kawika Shoji geht zu Arkas Izmir in die Türkei und soll zudem als Scout der BR Volleys unterwegs sein. Libero Martin Krystof spielt künftig in seiner tschechischen Heimat bei Ceske Budejovice, und das Urgestein Aleksander Spirovski beendet mit 36 Jahren seine Laufbahn.

»Es können noch weitere Spieler folgen, von denen wir uns trennen«, signalisierte Niromaand vor den nun anstehenden Vertragsverhandlungen. Nur drei Spieler haben einen Vertrag für die nächste Saison: Mittelblocker Tomas Kmet, Libero Erik Shoji und Zuspieler Sebastian Kühner. Zusammen mit Robert Kromm und Paul Carroll soll um sie eine neue Mannschaft aufgebaut werden, von der Niroomand glaubt: »Wir werden nächstes Jahr stärker sein als dieses Jahr und den Meistertitel wieder nach Berlin holen.«

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