Fitmachen gegen die Alternative
Martin Kröger über künftige Auseinandersetzungen mit der AfD
Der Berliner Landesverband der Alternative für Deutschland (AfD) wird zurzeit schlicht ignoriert. Parteitage, Kundgebungen und Versammlungen finden in den Medien so gut wie keine Erwähnung. Auf lange Sicht könnte das allerdings ein Fehler sein. Schließlich braut sich da auf dem rechten Flügel des Parteienspektrums der Hauptstadt etwas zusammen, was die Härte der politischen Auseinandersetzungen in Zukunft nachhaltig verschärfen dürfte. Da wäre es besser, frühzeitig zu wissen, mit wem und womit man es zu tun hat.
Doch statt sich inhaltlich mit der AfD und ihren rund 1000 Mitgliedern in Berlin auseinanderzusetzen, setzen offenbar viele Politiker und Initiativen darauf, dass sich die Alternative auch in Berlin weiter selber zerlegen wird. Das ist möglich. Die Piraten haben eindrucksvoll gezeigt, wie leicht heutzutage eine aufstrebende politische Kraft wieder abstürzen kann.
Genauso gut ist es aber auch denkbar, dass die rechte AfD ihre innerparteilichen Konflikte überwindet und am Schluss geeint aus den Streitereien zwischen vor allem Liberalen und den Rechtsaußen hervorgeht. Für diesen Fall sollten sich die Vertreter der im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien inhaltlich gut vorbereiten. Denn die AfD mit ihren zahlreichen gebildeten Mitgliedern einfach als extrem rechte Formation abzutun, dürfte dann nicht ausreichen. Das ist andernorts in Ostdeutschland schwer nach hinten losgegangen.
Bis zur Wahl im Herbst 2016 ist noch Zeit. Parteien, Zivilgesellschaft und Initiativen täten gut daran, sie zu nutzen, um den aufstrebenden Rechten gemeinsam die Stirn zu bieten.
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