Ermittlungen gegen Areva
Atomkonzern wegen Betrugs und Korruption verdächtigt
Paris. Neben seinen Finanzproblemen bekommt Frankreichs Atomkonzern Areva nun auch Ärger mit der Justiz: Drei Untersuchungsrichter haben die Nachforschungen zu dem umstrittenen Aufkauf der kanadischen Minengesellschaft Uramin durch Areva im Jahr 2007 übernommen, wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus Justizkreisen in Paris erfuhr. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Stränge: Einmal geht es um den Verdacht des Betrugs, der Korruption und der Unterschlagung von Gesellschaftsvermögen unmittelbar im Zusammenhang mit dem Uramin-Kauf, darüber hinaus um ungenaue Bilanzen, Fälschung und Machtmissbrauch.
Zu dem Fall Uramin hatte die Finanzstaatsanwaltschaft im April 2014 Vorermittlungen eingeleitet. Auch die Regierung von Zentralafrika klagte in Paris wegen des Verdachts der Korruption ihres früheren Präsidenten François Bozizé. Nun soll sich unter anderen der bekannte Untersuchungsrichter Renaud van Ruymbeke um den Fall kümmern.
Areva hatte die kanadische Minen-Gesellschaft, die in mehreren afrikanischen Ländern Uran abbauen wollte, im Jahr 2007 für 1,8 Milliarden Euro und damit nach Ansicht vieler Kritiker völlig überteuert gekauft. Nach dem Abtritt der damaligen Areva-Chefin Anne Lauvergeon 2011 hatte der Atomkonzern den Wert der Minengesellschaft auf ein Fünftel gesenkt.
Das Fiasko des Uramin-Kaufs gilt als eine wichtige Ursache für das Finanzdesaster bei dem staatlichen Konzern. Areva hatte im März einen Rekordverlust von 4,8 Milliarden Euro für das vergangenen Jahr bekanntgegeben. Nun sollen Tausende Stellen gestrichen werden. AFP/nd
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