Furcht vor einer Pandemie
700 Schulen in Südkorea wegen Ausbruchs von MERS-Virus geschlossen
Der aktuelle MERS-Ausbruch in Südkorea hat ein drittes Todesopfer gefordert. Bei einem 82-jährigen Mann wurde nach dem Tod am Donnerstag das gefährliche Coronavirus nachgewiesen. Am Dienstag waren die ersten beiden MERS-Patienten seit Ausbruch der Krankheit Mitte Mai gestorben. Mehr als 1660 Menschen aus dem Umfeld von Infizierten wurden unter Quarantäne gestellt. In Seoul tragen inzwischen zahlreiche Menschen aus Furcht vor einer Ansteckung Atemmasken. Auch in den Nachbarländern ist die Beunruhigung groß. Südkoreas Tourismusbehörde meldete, etwa 7000 Urlauber, meist aus China und Taiwan, hätten ihre Reise ins Land storniert.
Bei MERS handelt sich um einen seit 2012 bekannten Stamm aus der Gruppe der Coronaviren. Die Erkrankung geht häufig mit grippeähnlichen Beschwerden einher wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit. Bei schweren Verläufen kann es zu einer Lungenentzündung oder Nierenversagen kommen. Noch ist MERS nicht so leicht zwischen Menschen übertragbar wie andere Viren. Zu den Coronaviren zählt auch SARS, an dem 2003 rund 800 Menschen gestorben waren.
Viren dieser Gruppe können sich genetisch rasch verändern und so an veränderte Bedingungen anpassen - etwa an den Menschen statt eines Kamels als Wirt. Experten warnen daher, Behörden weltweit sollten sich darauf vorbereiten, dass ein MERS-Virus mit weit höherer Ansteckungsrate eine Pandemie zur Folge haben könnte. Weltweit infizierten sich bislang 1161 Menschen in mehr als 20 Ländern mit MERS, 436 starben. Die meisten Erkrankungen treten auf der Arabischen Halbinsel auf. nd/Agenturen
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