Loriot an der Wand

  • Lesedauer: 1 Min.

Stuttgart. Hier wohnte Loriot, als er einfach nur Vicco von Bülow war: Eine Gedenktafel erinnert seit Montag an eine ehemalige Wohnung des legendären Humoristen. Im dritten Stock des Hauses am Stuttgarter Eugensplatz lebte die Familie von Bülow von 1938 bis 1941. Nach Angaben des Grundbesitzervereins Haus & Grund hatte Loriot (1923-2011) zu Lebzeiten dem Anbringen der Tafel zugestimmt - dies sollte jedoch erst nach seinem Tod erfolgen. Bereits zum 90. Geburtstag des Künstlers war 2013 auf dem Eugensplatz ein Denkmal enthüllt worden: Eine Säule, die vielen Stuttgartern aber als Andenken an einen Humoristen zu schlicht war. Später wurde bei Nacht und Nebel ein goldfarbiger Stein-Mops daraufgesetzt, der aber wenig später unter bis heute ungeklärten Umständen verschwand. Der Künstler Uli Gsell, der die nackte Säule geschaffen hatte, goss später einen Bronzemops, der fest auf der Säule verankert wurde. Gsell hat nun auch die Erinnerungstafel gefertigt - die jedoch gänzlich humorfrei daherkommt.

Vicco von Bülow wurde 1923 in Brandenburg an der Havel geboren. In Stuttgart ging er zur Schule und war als Komparse am Theater aktiv. Dann startete er seine Fernsehkarriere. dpa/nd

Foto: Daniel Naupold

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.