Seoul will Handys orten
Quarantäne wegen MERS-Erkrankungen
Seoul. Die Viruserkrankung MERS ist in Südkorea weiter auf dem Vormarsch: In einem Krankenhaus in Daejeon, 140 Kilometer südlich von Seoul, starb ein 80-Jähriger am Middle East Respiratory Syndrome (MERS), teilten die Behörden am Montag mit. Es handelte sich um das sechste MERS-Opfer im Land. Außerdem war die Zahl der Neuinfektionen so hoch wie nie: 23 Fälle wurden an einem Tag gemeldet. Seit Ausbruch vor zwei Wochen infizierten sich 87 Menschen mit dem Virus. Der jüngste Patient ist ein 16-Jähriger.
Als Vorsichtsmaßnahme wurden hunderte Veranstaltungen abgesagt und rund 2000 Schulen vorübergehend geschlossen. Theater und Kinos verzeichneten drastische Einbrüche beim Ticketverkauf, in Kaufhäusern ging die Zahl der Kunden merklich zurück. 2500 Menschen wurden unter Quarantäne gestellt. Um sicher zu gehen, dass sie ihre Wohnung nicht verlassen, will die Regierung ihre Handys orten. Nach Kritik an ihrer anfänglichen Reaktion kündigte die Regierung umfassende Maßnahmen an, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern.
Beim MERS-Virus handelt sich um einen seit 2012 bekannten neuen Stamm aus der Gruppe der Coronaviren. Die Erkrankung geht häufig mit grippeähnlichen Beschwerden einher wie Fieber, Husten, Kurzatmigkeit. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, auch kann es zu Nierenversagen kommen. AFP/nd
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