Hans-Werner Sinn hört auf
Nachfolge am Institut für Wirtschaftsforschung steht fest
Mannheim/München. Hans-Werner Sinn tritt ab. Die Entscheidung über die Nachfolge des prominenten Ifo-Chefs und neoliberalen Vordenkers ist nach einem Zeitungsbericht gefallen: Der Wirtschaftsprofessor und Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Clemens Fuest, solle neuer Chef des Ifo Instituts für Wirtschaftsforschung werden, berichtete der »Münchner Merkur« (Freitag) unter Berufung auf Münchner Wirtschaftskreise. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung hat den Wechsel seines Präsidenten Clemens Fuest an die Spitze des Münchner Ifo Instituts bestätigt. Fuest werde die Stelle als ifo-Präsident am 1. April 2016 antreten, wenn Sinn in den Ruhestand gehe. Auch das ifo-Institut bestätigte den Wechsel an der Spitze und kündigte eine Mitteilung für diesen Freitag an. An dem Tag steht die Jahresversammlung des Ifo Instituts an, bei der auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) spricht.
Fuest war bereits seit einigen Monaten im Gespräch für den Posten. Dem Bericht zufolge wurde das gemeinsame Berufungsverfahren von Ifo Institut und Ludwig-Maximilians-Universität München sehr schnell abgeschlossen. Fuest übernehme ab 1. April 2016 die Nachfolge von Sinn und werde damit der sechste ifo-Präsident. Am Dienstag habe bereits Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) das bayerische Kabinett über die Personalie informiert, berichtet die Zeitung.
Der 46-jährige Fuest ist seit 2013 Präsident des ZEW, eigentlich wäre sein Vertrag dort erst Ende Februar 2018 ausgelaufen. Seit 2003 gehört er dem Wissenschaftlichen Beirat des Bundesfinanzministeriums an, erst vor kurzem wurde er auch in die Kommission berufen, die den Mindestlohn kontrolliert.
Sinn steht seit Februar 1999 an der Spitze des Ifo-Instituts. Unter seiner Leitung erlangte das bis dahin weitgehend unbedeutende Institut wissenschaftliche Reputation und gilt als neoliberaler Thinktank . Der monatlich veröffentlichte Ifo-Geschäftsklimaindex wird als wichtiger Frühindikator für die deutsche Wirtschaft aufgenommen. nd/Agenturen
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