Gegensätze von Krieg und Frieden werden krasser

Naher Osten und Nordafrika erreichen beim Friedens-Ranking Negativwerte

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Nicht nur die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich, auch zwischen friedlichen und kriegerischen Regionen verbreitert sich die Kluft. Der Nahen Osten und Nordafrika stehen in einem Friedens-Ranking so schlecht da wie seit sieben Jahren nicht.

London. Die Gegensätze zwischen friedlichen Weltregionen und von Krieg und Bürgerkrieg zerrütteten Ländern werden einer Studie zufolge größer. Sinkende Mordraten und geringere Ausgaben für Militäreinsätze bescherten einigen Ländern Rekordwerte auf der Friedens-Skala, heißt es im am Mittwoch in London veröffentlichten Global Peace Index, der 162 Länder auf ihre Friedlichkeit hin untersucht. Dagegen schnitten der Nahe Osten und Nordafrika so schlecht ab wie seit 2008 nicht.

Schlusslicht im Länder-Ranking bleibt demnach das vom Bürgerkrieg zerrüttete Syrien, das im vergangenen Jahr auf den letzten Platz gerutscht war und hinter dem Irak und Afghanistan liegt. Der Nahe Osten und Nordafrika sind erneut die am meisten von Konflikten und Gewalt betroffene Region. Die deutlichste Verschlechterung dort stellten die Autoren im vergangenen Jahr in Libyen fest, wo sich islamistische und nationalistische Gruppen bekämpfen.

Europa bleibt die friedlichste Region der Welt, obwohl Terror in Dänemark und vor allem Frankreich auf die Werte dieser Länder drückte. Die drei friedlichsten Länder sind europäisch: Island, Dänemark und Österreich. Deutschland liegt auf Platz 16. Unter den Top 20 weltweit sind 15 europäische Staaten.

Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten machte Griechenland in der Region den größten Sprung nach vorn und liegt nun auf Platz 61. Zu verdanken hat das Land, dem der Staatsbankrott droht, das vor allem der sinkenden Zahl von Gewaltverbrechen.

Die Ukraine zählt im Global Peace Index nicht zu Europa, sondern zur Region Russland und Eurasien. Russlands Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim und der Krieg in der Donbas-Region ließen die Ukraine im Ranking abstürzen. »Der gesteigerte Wettbewerb zwischen Russland und dem Westen vergrößert die Wahrscheinlichkeit weiterer Konflikte in der Region in den kommenden Jahren«, schreiben die Experten. Abgerutscht in der Friedensliste sind auch Aserbaidschan und Armenien, in deren Konflikt um die Region Bergkarabach 2014 die Waffenruhe gebrochen wurde.

Der Welt-Friedens-Index wird jedes Jahr vom Institute for Economics and Peace herausgegeben. Er misst Indikatoren wie Militärausgaben und -einsätze, Ausgaben für UN-Friedensmissionen, Terroranschläge, Mordraten und soziale Sicherheit. dpa/nd

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