Taliban griffen das Parlament an

Tote und Verletzte bei Überfall in der afghanischen Hauptstadt

  • Lesedauer: 2 Min.

Kabul. Die radikalislamischen Taliban haben am Montag das Parlament in Kabul angegriffen. Nach Angaben der afghanischen Regierung wurden bei dem rund zweistündigen Gefecht alle sieben Angreifer getötet. Die Polizei sprach überdies von zwei getöteten Zivilisten, darunter ein Kind.

Einer der Attentäter zündete vor dem Parlament eine Autobombe, wie ein Polizeisprecher sagte. Nach der Explosion der Bombe hätten sich die anderen Angreifer in einem gegenüberliegenden Gebäude verschanzt. Sicherheitskräfte erschossen nach Regierungsangaben alle sechs weiteren Angreifer während des Feuergefechts.

Laut dem Vizesprecher des Innenministeriums, Nadschib Danisch, schossen die Taliban-Kämpfer auch mit Panzerfäusten auf das Parlamentsgebäude, richteten damit aber nur geringe Schäden an. Die Polizei teilte mit, es seien zwei Zivilisten bei dem Anschlag getötet worden. Bei ihnen handle es sich um eine Frau und ein Kind. Das Gesundheitsministerium sprach von 31 verletzten Zivilisten, darunter fünf Frauen und ein Kind.

Von der Attacke wurden Live-Bilder im Fernsehen gezeigt. Über dem Parlamentsgebäude war Rauch zu sehen, in einer angrenzenden Straße hinterließ die Explosion einen tiefen Krater.

Der Angriff erfolgte während einer Parlamentssitzung. Die Abgeordneten warteten gerade auf den designierten Verteidigungsminister Mohammed Masum Staneksai, als erst eine heftige und danach mehrere kleinere Explosionen zu hören waren. Staneksai sollte im Parlament vorgestellt werden. In Sekunden war die Halle voll Rauch und die Abgeordneten flohen aus dem Gebäude. Laut Polizei wurden alle Parlamentarier in Sicherheit gebracht. Agenturen/nd Seite 8

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.