Globalisierung des Schreckens

Klaus Joachim Herrmann über die Terroranschläge

  • Lesedauer: 2 Min.

Eine Moschee in Kuwait-Stadt, ein Badestrand im tunesischen Sousse, eine Industrieanlage im französischen Lyon als Tatorte. Morde in einem Urlaubsparadies oder Gotteshaus verbreiten über die blutigen Untaten hinaus Angst und Schrecken. Das mag dem furchtbaren Kontrast von Besinnung und tödlicher Gewalt geschuldet sein, auch der nackten Hilfslosigkeit der Opfer. Besonders erschüttert der Einbruch des Entsetzens in die Beschaulichkeit - des Krieges in den Frieden.

Hass, religiöser Fanatismus, Rache und völlig irrationale Motive mögen Täter antreiben, polizeiliche Aufrüstung und flächige Überwachung manche von ihnen stoppen oder hindern. Es geht aber um mehr als nur irre Einzeltäter, Dschihadisten oder den IS.

Terrorismus selbst kann eben auch aus Gewalt entstehen. Davon gibt es übergenug. Ganze Regionen - wie der arabische Raum - haben nicht zuletzt durch militärisches Eingreifen jede Stabilität verloren. Gescheiterte Staaten bedeuten dann Chaos, können ihre Funktionen nicht mehr erfüllen. So kämpft dann jeder gegen jeden um Einfluss und Reichtum. Ganze Völker versinken in Elend und Verzweiflung.

Nicht nur reiche Menschen werden immer reicher, auch reiche Staaten - und die armen werden immer ärmer. Der Verlust aller Werte, Ausweglosigkeit und Verzweiflung werden Alltag und haben unabsehbare Folgen.

Terrorismus ist daher nicht nur Wahnsinnstat und fernes Geschehen: Er ist die Globalisierung des Schreckens.

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