Bis Mitte Juli wird geflogen
UFO und die Lufthansa wollen verhandeln
Die Fluggesellschaft Lufthansa und die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) wollen wieder verhandeln, Streiks sind bis Mitte Juli nicht zu erwarten. Das Unternehmen sei in allen drei wesentlichen Streitpunkten auf die Kabinengewerkschaft zugegangen, sagte UFO-Chef Nicoley Baublies gegenüber »nd«.
Der Tarifkonflikt zwischen Lufthansa und UFO dreht sich um die Altersvorsorge für das Kabinenpersonal. Einen entsprechenden Ende 2013 ausgelaufenen Tarifvertrag wollte der Konzern nicht neu auflegen und bestritt überdies die Nachwirkung. Laut Tarifvertragsgesetz gelten die Normen eines Tarifvertrages weiter, bis ein neuer Vertrag in Kraft ist, damit für Beschäftigte keine »tariffreie« Situation entsteht.
UFO hatte mit einem Streik des Kabinenpersonals von diesem Mittwoch an bis in den September hinein gedroht, sollte sich die Lufthansa nicht bewegen. Eine Schlichtung war am 20. Juni ergebnislos zu Ende gegangen. In der Nacht zu Dienstag habe sich das Unternehmen dann doch bewegt: Die Nachwirkung gilt, überdies will die Lufthansa einen Zwischenstand vom September 2014 anerkennen. Und drittens sagte die Lufthansa zu, zusammen mit UFO bis Mitte Juli einen Workshop zum weiteren Konzernumbau abzuhalten.
In den wieder anlaufenden Tarifverhandlungen könne Vertrauen wieder aufgebaut werden, das in den letzten Monaten verloren gegangen sei, sagte Baublies.
Das nun vorliegende Angebot der Unternehmensseite reiche aus, um wieder zu verhandeln, sei aber »auf gar keinen Fall« ausreichend, um zum Abschluss zu kommen, sagte der Gewerkschafter in einer im Internet verbreiteten Stellungnahme nach dem entscheidenden Gespräch mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr in der Nacht zu Dienstag.
Bei der Lufthansa laufen derzeit Tarifverhandlungen mit mehreren Beschäftigtengruppen. Bei allen ist die sogenannte Übergangsversorgung ein großer Streitpunkt. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte mehrfach für ihre Forderung nach einem neuen Tarifvertrag Übergangsversorgung zum Streik aufgerufen.
Im Rahmen des Sparprogramms »Score« hatte die Lufthansa zum Ende 2013 alle laufenden Versorgungstarifverträge gekündigt. Davon betroffen waren Beschäftigte im Cockpit, in der Kabine und am Boden.
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