Fiasko in Endlosschleife

Velten Schäfer über das fortgesetzte Trauerspiel bei der Vertriebenenstiftung

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist schon wieder passiert: Die vom »Bund der Vertriebenen« (BdV) initiierte Bundesstiftung »Flucht, Vertreibung, Versöhnung«, die in Berlin ein Museum einrichten soll, hat einen neuen Skandal. Neben Krzysztof Ruchniewicz und Piotr Madajczyk zogen sich nun Historiker wie Michael Wildt, Stefan Troebst und Michael Schwartz aus dem Beraterkreis zurück.

Wie oft wurde dieses Fiasko schon aufgeführt? Vor fünf Jahren etwa sorgten zwei haarsträubende Hobbyhistoriker für Furore, die der BdV in den Stiftungsrat geschickt hatte. Damals verabschiedete sich der Zentralrat der Juden. Vor einigen Monaten erst musste Manfred Kittel als Direktor gehen, nachdem in einer Ausstellung teils von den Nazis erstverbreitete, eben nur vermeintliche Vertreibungsbilder auffielen. Nun wurde angesehenen Wissenschaftlern mit Winfrid Halder ein Mann ohne Reputation vorgesetzt, der sich als Leiter der »Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus« vor allem durch BdV-Nähe empfohlen haben dürfte. Wie lange will man ihn halten?

Diese Mätzchen müssen ein Ende haben. Gefordert wäre BdV-Chef Bernd Fabritius, der sich ja moderat gibt. Er müsste einsehen, dass das Museum nur funktioniert, wenn Expertise im Vordergrund steht und nicht der Stallgeruch seines Verbandes. Man hätte das haben können, denn auch Michael Schwartz hatte sich beworben. Doch machte man lieber weiter mit dem Trauerspiel.

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