Castro will mit Obama locker werden
Staatschef Raúl Castro fordert weitere Lockerungen des US-Embargos
Havanna. Kubas sozialistischer Staatschef Raúl Castro hat US-Präsident Barack Obama vor dem Parlament in Havanna zur weiteren Lockerung des US-Embargos gegen sein Land aufgerufen. Obama solle dafür »Gebrauch von seinen Exekutivrechten« machen, sagte Castro am Mittwoch laut amtlichem Nachrichtenportal Cubadebate bei einer Sitzung des kubanischen Parlaments. Mit der für kommenden Montag geplanten gegenseitigen Eröffnung von Botschaften, auf die sich Havanna und Washington geeinigt hatten, breche »eine neue, lange und komplexe Phase der Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern an«.
Obama und Castro hatten im Dezember eine historische Annäherung zwischen den Erzfeinden aus dem Kalten Krieg eingeleitet. Im Zuge der Annäherung lockerte Obama im Januar einige Reise- und Handelsbeschränkungen in den Beziehungen zu Kuba. Das seit 1962 geltende Embargo gegen den Karibikstaat kann aber nur der US-Kongress aufheben.
Vor dem Parlament erneuerte Castro den Angaben zufolge weitere Forderungen an die USA: »die Rückübertragung des Territoriums des (US-)Marinestützpunktes Guantanamo« auf Kuba, Entschädigungen »für die menschlichen und wirtschaftlichen Schäden« durch das Embargo, Beendigung von Fernseh- und Rundfunkübertragungen aus den USA nach Kuba und ganz allgemein die Aufgabe »destabilisierender Projekte« der USA in Kuba. AFP/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.