Rente muss man sich leisten können

Fabian Lambeck über die wachsende Zahl von Menschen, die länger arbeiten

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: 1 Min.

Immer mehr Deutsche arbeiten länger, teilweise über die Regelaltersgrenze hinaus: Was von der Deutschen Rentenversicherung als Erfolgsgeschichte verkauft wird, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als direkte Folge der rentenpolitischen Entscheidungen vergangener Jahre. Sicher, es gibt viele Akademiker, die ihren Beruf lieben und ihn möglichst lange ausüben wollen. Auch Politiker sind oft auch im Alter noch aktiv. Der 72-jährige Wolfgang Schäuble etwa, dessen finanzpolitischer Altersstarrsinn sich als große Gefahr für das europäische Projekt entpuppt.

Aber viele Bundesbürger haben eben auch Jobs, die auf die Knochen oder die Psyche gehen. Krankenschwestern, Dachdecker, Putzfrauen oder Lehrer sind oft mit Ende 50 auch am Ende ihrer Kräfte. Doch viele von ihnen müssen weiter arbeiten, ob sie wollen oder nicht. Seit das Rentenniveau sinkt, können sich viele Normalverdiener einen vorzeitigen Abschied aus dem Arbeitsleben nicht mehr leisten. Einst lag das Niveau, das die Höhe der Renten entscheidend bestimmt, bei 70 Prozent. Heute ist man bei 48 Prozent und schon bald sollen es nur noch 43 Prozent sein. Wenn das Rentenniveau aber sinkt, sinkt auch das Lebensniveau. Wer privat nicht ausreichend vorsorgen kann oder will, der muss weiterarbeiten, denn den Renteneintritt muss man sich heute leisten können.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -