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Berlin und Tunis: Zwei, die »verwundbar sind«

Ministerin von der Leyen verspricht weitere Militärhilfe

  • Lesedauer: 2 Min.
Deutsche Rüstungshilfe für das tunesische Militär soll das nordafrikanische Land im Kampf gegen den Terrorismus stärken.

Tunis. Einen Monat nach dem jüngsten islamistischen Anschlag in Tunesien hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) bei einem Besuch in dem nordafrikanischen Land weitere Hilfe im Kampf gegen Extremisten zugesagt. Die Gewalt habe »drastisch vor Augen geführt«, vor welchen »enormen Herausforderungen« Tunesien stehe, sagte von der Leyen am Mittwoch vor Abgeordneten in der Hauptstadt Tunis. Sie rief zugleich dazu auf, den Demokratisierungsprozess weiter voranzutreiben.

Berlin sehe eine Verantwortung, Tunesien »zur Seite zu stehen« - etwa bei der Grenzsicherung, durch Beratung und Ausbildung von Sicherheitskräften oder durch Materialhilfen, so von der Leyen. Die Zukunft Deutschlands und Tunesiens seien »auf das Engste« mit der Zukunft Europas verbunden. Beide Länder könnten »nur gemeinsam unsere Demokratie schützen, unsere Freiheit gestalten und unsere Sicherheit bewahren«. Es sei »derselbe Terrorismus« wie in Tunesien, »der die Sicherheit und die Freiheit in Deutschland und in Europa bedroht«. »Wo Sie verwundbar sind, sind auch wir verwundbar«, betonte von der Leyen.

Bei ihrem Besuch sagte die Ministerin Hilfe für das tunesische Militär im Wert von 1,2 Millionen Euro zu. Unter anderem sollen eine Barkasse und ein sogenanntes Schwimmdock, eine Art schwimmende Werft zur Instandhaltung von Schiffen, geliefert werden. Hinzu kommen fünf Unimogs, 700 Doppelfernrohre und 3000 Helme. In den vergangenen Jahren hatte Deutschland bereits sechs Schnellboote und 300 Lastwagen an die tunesische Armee geliefert. Zudem wurden bislang fast 400 tunesische Soldaten in Deutschland ausgebildet. »Darauf sollten wir aufbauen - und mehr tun«, sagte von der Leyen im tunesischen Parlament.

Die Ministerin war Dienstagabend nach einem zweitägigen Aufenthalt im westafrikanischen Mali in Tunesien eingetroffen. Die Europäische Union prüft derzeit eine Stabilisierungsmission für Tunesien. AFP/nd

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