Ver.di: T-Mobile USA muss Arbeitsnormen einhalten

Dienstleistungsgewerkschaft richtet Petition an die Bundesregierung

  • Lesedauer: 2 Min.
Ver.di erhebt seit Jahren heftige Vorwürfe gegen die Telekom, weil diese in den USA den Gewerkschaftseinfluss bekämpfe. Nun fordert die Gewerkschaft ein Eingreifen der Bundesregierung.

Berlin. Noch bis zum 11. August kann eine Petition, welche die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di an die Bundesregierung gerichtet hat, unterschrieben werden X). Darin fordert die Gewerkschaft, dass die Bundesregierung dafür sorgen müsse, dass Unternehmen mit Bundesbeteiligung an allen Standorten im Ausland die wichtigsten Arbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie die OECD-Richtlinien für multinationale Unternehmen einhalten.

Dies betrifft die Deutsche Telekom. Der Bund ist mit rund 32 Prozent der größte Anteilseigner an dem Konzern. Zudem ist die Telekom mit 64 Prozent Mehrheitseigentümerin bei T-Mobile USA. Ver.di kritisiert, dass Beschäftigten, die sich bei T-Mobile USA für Arbeitnehmerrechte einsetzen, häufig Mobbing oder gar Kündigung drohten. »Schikanen und Demütigungen von Beschäftigten, die sich offen für die Gewerkschaft einsetzen, sind an der Tagesordnung.« Das Unternehmen sei im März 2015 von der höchsten US-Instanz für Arbeitsrecht in 11 von 13 Fällen wegen Verstößen gegen Arbeitnehmerrechte verurteilt worden.

Die Deutsche Telekom behauptete hingegen, dass es sich häufig um »Banalitäten« gehandelt habe. Zudem seien die von dem US-Gericht gefällten Entscheidungen allesamt nicht rechtskräftig. Das Unternehmen hatte Beschwerde eingelegt.

Ver.di teilte mit, dass sich die Beschäftigten von T-Mobile für ihr Recht einsetzen, sich in der Gewerkschaft Communication Workers of America (CWA) zu organisieren. Dieser Kampf werde von der deutschen Dienstleistungsgewerkschaft »seit vielen Jahren maßgeblich unterstützt«. Wenn mindestens 50 000 Menschen die Petition unterschreiben, kommt es zu einer öffentlichen Anhörung im Petitionsausschuss. nd

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