Verdacht auf verbotene Russland-Geschäfte der Deutschen Bank

Sechs Milliarden Dollar eventuell bei illegalen Transaktionen über den Tresen gewandert

  • Lesedauer: 1 Min.
Hat die Deutsche Bank sich nicht an die Sanktionen gegen Russland gehalten? Wurde Geld gewaschen? Die New Yorker Finanzaufsicht ermittelt. Sechs Milliarden Dollar sollen eventuell in illegalen Transaktionen verwickelt gewesen sein.

New York. Der Verdacht auf verbotene Russland-Geschäfte der Deutschen Bank hat einem Medienbericht nach weitere US-Regulierer auf den Plan gerufen. Nach den Ermittlungen der New Yorker Finanzaufsicht DFS habe nun das Justizministerium in Washington ein strafrechtliches Untersuchungsverfahren eingeleitet, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf eingeweihte Kreise.

Die Vorwürfe sollen sich auf den Verdacht der Geldwäsche beziehen - es geht dem Bericht nach vor allem um die Frage, ob russische Kunden der Deutschen Bank über bestimmte Finanzgeschäfte an den Behörden vorbei Rubel etwa in US-Dollar getauscht haben. Dabei könnte unter anderem auch gegen bestehende Sanktionen verstoßen worden sein.

Bloomberg zufolge geht es bei dem Geldwäsche-Verdacht um Transaktionen in Moskau und London über möglicherweise rund sechs Milliarden Dollar. Der Zeitraum der Untersuchung umfasse die Jahre 2011 bis Anfang 2015. Eine Sprecherin der Deutschen Bank verwies auf frühere Aussagen, wonach das Geldhaus bei den Ermittlungen kooperiere, und wollte keine weiteren Angaben machen.

Mitte Juli hatte Bloomberg berichtet, dass die DFS im Rahmen ihrer Ermittlungen in dem Fall E-Mails, Mitteilungen, Kundenlisten und weitere Details von der Deutschen Bank angefordert habe. Das Geldhaus hatte wiederholt auf laufende interne Untersuchungen verwiesen, bis zu deren Abschluss eine kleine Zahl von Händlern beurlaubt sei. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.