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Des Verscherbelns wegen

Simon Poelchau über Karstadts Misere

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Karstadt rutscht immer weiter in die roten Zahlen. Im vergangenen Geschäftsjahr hat der Konzern trotz - oder vielmehr gerade wegen - des rigiden Sparkurses der letzten Jahre über 190 Millionen Euro Miese gemacht.

Zwar fällt die Verantwortung für das Geschäftsjahr 2013/2014, aus dem die Zahlen kommen, noch in die Verantwortung des ehemaligen Karstadt-Eigners Nicolas Berggruen. Doch auch unter dem jetzigen Eigentümer René Benko, der die Kaufhauskette vor einem Jahr erwarb, ist es fraglich, ob Karstadt wie angekündigt die Kehrtwende in die Gewinnzone schafft. Zwar hatte dieser auch schon seine Finger nach dem Konkurrenten Kaufhof ausgestreckt, um aus zwei Kaufhausketten eine zu machen. Doch ansonsten lässt Benko den nötigen Elan vermissen, um das Ruder rumzureißen. Dafür müsste er nämlich in dem ohnehin schon sehr schwierigen Marktumfeld, in dem sich der Einzelhandel befindet, kräftig investieren. Denn Umsatz und damit letztlich auch Gewinn macht man nur, wenn man genügend Standorte und Mitarbeiter hat, die die Ware an den Kunden bringen. Stattdessen werden unter Benko weiter Mitarbeiter entlassen und Filialen geschlossen.

So drängt sich der Eindruck auf, dass der österreichische Immobilieninvestor bei Karstadt im Grunde nur auf eines aus ist, das tatsächlich in sein Geschäftsmodell passt: teure Immobilien verscherbeln.

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