Piloten sauer, der nächste Ausstand kommt
Lufthansa will Maschinen und Personal an Wiener Tochter auslagern
Frankfurt am Main. Passagiere der Lufthansa müssen sich auf erneute Streiks der Piloten einstellen. Deren Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) erklärte die Gespräche mit dem Unternehmen am Mittwoch für gescheitert. Die Lufthansa habe es in einem Spitzengespräch mit Vorstandschef Carsten Spohr abgelehnt, die geplante Verlagerung von Flugzeugen und Arbeitsplätzen ins Ausland für die Zeit der Verhandlungen auszusetzen, sagte VC-Sprecher Markus Wahl. Dieser Verzicht sei aber Bedingung für die Aufnahme der Verhandlungen auch über andere Themen wie die Betriebs- und Übergangsrenten für rund 5400 Piloten von Lufthansa und Germanwings. »Ausflaggen ist das genaue Gegenteil eines Bündnisses für Wachstum und Beschäftigung«, meinte Wahl.
Damit sind nun Streiks wieder jederzeit möglich. Einen konkreten Termin nannte Wahl nicht. Die Gewerkschaft will den Arbeitskampf wie bislang einen Tag zuvor ankündigen. In bislang zwölf Streikrunden seit April 2014 hat die Lufthansa mehr als 300 Millionen Euro Schaden in Kauf genommen. Das Unternehmen kündigte an, Maschinen und Besatzungen von den deutschen Gesellschaften Germanwings und Lufthansa auf die vor wenigen Wochen gegründete Tochter »Eurowings Europe« mit Sitz in Wien zu übertragen. Dort gelten die Tarifverträge mit den deutschen Gewerkschaften nicht. dpa/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.