Erforschung des Comics
Frankfurt am Main. Comics leisten aus Sicht von Wissenschaftlern wertvolle Beiträge zu aktuellen politischen Themen. »Wir haben Graphic Novels zu allen großen Konflikten der Gegenwart wie Nahostkonflikt oder Islamismus«, sagt Bernd Dolle-Weinkauff vom Institut für Jugendbuchforschung an der Frankfurter Goethe-Universität zu den Comics in Buchform. Er organisiert an diesem Wochenende eine internationale Tagung zum Thema »Geschichte im Comic - Geschichte des Comic«. 50 Experten referieren.
Es gebe seit Jahren einen »Trend zur Literarisierung« von Comics, sagte Dolle-Weinkauff. »Damit verbunden war eine Hinwendung zu ernsten Themen.« Neben Beiträgen zu aktuellen Diskursen, etwa Feminismus in arabischen Ländern, gingen Zeichner inzwischen immer öfter auf Zeitgeschichte ein. Ein Wendepunkt sei Ende der 1980er Jahre Art Spiegelmans »Maus« gewesen, die Geschichte eines Holocaust-Überlebenden. Vorteil der Graphic Novels: »Die Kombination von Bild und Text ermöglicht eine größere Sinnlichkeit.« Neben Geschichte als Thema von Comics beschäftigt sich die Tagung auch mit der Geschichte der Comics. Ihre Wurzeln könne man zurückverfolgen bis zur Höhenmalerei, sagte Dolle-Weinkauff. Die Geschichte der Comic-Forschung hingegen sei jung: Die Wissenschaft habe sie lange Zeit als Trivialliteratur angesehen. Inzwischen beschäftigten sich viele Literaturwissenschaftler und Kunsthistoriker mit diesem Gebiet. dpa/nd Foto: Foto: Frank Rumpenhorst
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.