Der Liebling kommentiert nur
Ohne Robert Harting, dafür mit einer ganzen Reihe Topstars startet das ISTAF in Berlin in seine 74. Auflage
Gleich 19 Weltmeister, spannende Duelle und Publikumsliebling Robert Harting diesmal als Diskus-Moderator: Eine Woche nach der WM in Peking zündet am Sonntag auch Berlin ein Feuerwerk der Leichtathletik. Den Anfang einer vierstündigen Gala machen die Weltmeisterinnen Katharina Molitor (Speerwurf) und Christina Schwanitz (Kugelstoßen) - dann jagt ein Höhepunkt die nächste WM-Revanche. Unter den rund 150 Athleten aus 39 Ländern sind 40 deutsche Sportler, sechs der acht deutschen Medaillengewinner von Peking gehen an den Start. Das ZDF überträgt den Klassiker von 17 bis 18.45 Uhr. TV-Bilder vom ISTAF sind weltweit in 160 Ländern zu sehen.
Nach Angaben von Meetingdirektor Martin Seeber sind bisher 54 000 Karten verkauft worden. »Am Sonntag werden auf jeden Fall mehr als 55 000 Zuschauer im Stadion sein«, sagte er am Freitag bei einer Pressekonferenz auf dem Berliner Messegelände. Der Etat wurde um 100 000 Euro aufgestockt, weil zwei neue Sponsoren gewonnen wurden. So konnte Seeber diesmal mit einem Budget von etwa 1,8 Millionen Euro planen.
Ein Höhepunkt bei der 74. Auflage des Internationalen Stadionfestes dürfte das Stabhochspringen der Männer werden - das komplette WM-Podium ist dabei: Weltmeister Shawnacy Barber aus Kanada trifft auf den WM-Zweiten Raphael Holzdeppe und den Weltrekordler Renaud Lavillenie aus Frankreich. »Das ist das stärkste Stabhochsprungfeld, das jemals bei einem Leichtathletik-Meeting angetreten ist«, verkündete Seeber stolz. Holzdeppe hat den Jetlag nach der Rückreise aus Peking zwar noch nicht ganz überwunden, aber am Sonntag will der 25-Jährige »voll da sein. Ein Sieg beim ISTAF fehlt mir noch in meiner Vita.«
Im Diskuswurfring steht der WM-Achte Christoph Harting, sein Bruder Robert wird nach fünf ISTAF-Siegen in Serie diesmal als Experte in seinem »Wohnzimmer« dabei sein. Der 30 Jahre alte Berliner wird den Wettkampf mit Polens Weltmeister Piotr Malachowski (Polen) und weiteren WM-Finalisten begleiten und für die Zuschauer kommentieren. Olympiasieger Harting hatte nach dem WM-Verzicht auch seine Teilnahme am ISTAF abgesagt. Nach seinem Kreuzbandriss und der harten Arbeit am Comeback wolle er für Olympia 2016 in Rio nichts riskieren.
Piotr Malachowski möchte derweil am Sonntag die 70-Meter-Marke angreifen, die in dieser Saison noch kein Diskuswerfer erreichen konnte. »Im Training schaffe ich das immer«, sagte der Pole und drückte Robert Harting für dessen Comeback die Daumen. Auch beim Diskuswerfen soll das Konzept ISTAF 3.0 mit vielen fanfreundlichen Effekten wieder sichtbar werden. Seeber: »Wenn da jemand über 65 Meter wirft, dann knallt’s halt.« dpa/nd
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