Dresden zieht seine Kreise
Energie Cottbus zerstört beinahe schon seine Aufstiegshoffnungen
Dynamo Dresden zieht in der 3. Liga weiter einsam seine Kreise. Am Sonntag gewannen die Sachsen auch das Spitzenspiel und Derby gegen den Chemnitzer FC mit 1:0 (0:0). Sie bleiben damit ungeschlagen Tabellenführer und untermauern ihren Ruf als Aufstiegsfavorit. Spielerisch, kämpferisch und emotional wurde den knapp 30 000 Zuschauern Spitzenspiel der 3. Liga alles geboten. »Wir waren wohl die bessere Mannschaft, haben guten Fußball gespielt. Und wenigstens eine Chance genutzt«, meinte der Dresdener Marco Hartmann, der die Vorlage zum Siegtreffer von Pascal Testroet gab (52.).
Die Chemnitzer verkauften sich teuer, vor allem in der ersten Halbzeit. »Da war es ein offener Schlagabtausch«, befand Marc Endres, der dann aber auch eingestehen musste: »Nach dem Rückstand war es schwer, die Ordnung zu finden. Da mussten wir froh sein, nicht noch ein zweites und drittes Gegentor zu fressen.« In der Nachspielzeit sah auch noch CFC-Torhüter Kevin Kunz nach einer Tätlichkeit die Rote Karte.
Bei der Konkurrenz in der Lausitz kriselt es hingegen: Energie Cottbus läuft den eigenen hohen Ansprüchen weiter hinterher. Nach der peinlichen 0:4-Heimpleite vor nur noch 5303 Zuschauern gegen den VfR Aalen stehen die Lausitzer im wegen einiger Nachholspiele unübersichtlichen Klassement auf Rang 17 sogar noch einen Platz schlechter da als die Norddeutschen.
Trainer Stefan Krämer gerät nach fünf sieglosen Spielen bei den Fans in die Kritik, nicht aber in der Chefetage. »Eine Trainerdiskussion lasse ich jetzt nicht zu«, sagte Energie-Manager Roland Benschneider. »Ich kann die Fans verstehen, sie sind sauer. Der Trainer hat nun mal die Hauptverantwortung. Wichtig ist, dass man coolen Kopf behält.« Er nahm die Akteure in die Pflicht: »Wir haben bei den Gegentoren solche Fehler gemacht, die man schon in der C-Jugend lernt, zu vermeiden.«
Die Cottbuser Spieler selbst hatten für das kollektive Versagen keine Erklärung: »Von dem, was wir uns vorgenommen hatten, haben wir nichts auf den Platz gebracht. Aus dem Schlamassel müssen wir uns jetzt selbst rausziehen«, urteilte Torsten Mattuschka, der zu allem Überfluss beim Stand von 0:3 noch einen Strafstoß an den Pfosten setzte.
»So darf es einfach nicht laufen«, konstatierte Manuel Zeitz. Der Mittelfeldspieler hatte vor dem Spiel für den einzigen Applaus von den Rängen gesorgt, als verkündet wurde, dass er seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hat. dpa/nd
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