Bühnen helfen
Das Deutsche Theater will ab Montag Flüchtlinge bei sich einquartieren. In der Garderobe der Schauspieler sollen acht Menschen Platz finden, die abends an der überlasteten Registrierungsstelle Lageso in Moabit ankommen und Schlafplätze brauchen. Die Bühne will auch Deutschkurse organisieren und kooperiert mit einer Flüchtlingsunterkunft. Mitarbeiter aus der Maske bieten an, die Haare zu schneiden. Die Ankleider erklärten sich bereit, Wäsche zu waschen. Das Berliner Ensemble sammelt für die Initiative »Moabit hilft«. Das Theater plant am 26. September eine Versteigerung. Abends gibt es eine Benefizvorstellung. Auch das Maxim-Gorki-Theater setzt sich auf vielfältige Weise ein. So wird es im November dort über zwei Wochen den »Berliner Herbstsalon« geben, der sich mit dem Thema Flucht beschäftigt. Im Hebbel am Ufer (HAU) hieß es, Sachspenden seien selbstverständlich. In der Theaterproduktion »Inventar der Ohnmacht« wirkte ein Flüchtling aus Kamerun mit, der Filmemacher Richard Dijf, wie die Bühne berichtet. Die Schaubühne will die Kulturangebote und Aktionen für Flüchtlinge verstärken. Im Dezember kommt die Inszenierung »Letters Home«. Darin geht es um die Erfahrungen von Flüchtlingen in Berlin. Die Theaterpädagogik will monatlich eine Bühnenwerkstatt ausrichten. Es gibt auch eine Zusammenarbeit von sechs Berliner Bühnen innerhalb des Netzwerks »My Right is Your Right«, wie die Schaubühne erläutert. Daran beteiligten sich auch das Deutsche Theater, das Maxim-Gorki-Theater, die Berliner Festspiele, das Grips-Theater und das Theater an der Parkaue. Man wolle »Einfluss auf die Berliner Flüchtlingspolitik nehmen«, erklärte Schaubühnen-Dramaturg Florian Borchmeyer dazu. dpa/nd
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