Nukleare Teilhabe und das Schwein

René Heilig zur Feigheit, neue US-Atomwaffen für Büchel abzulehnen

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Was kümmert es die Eiche, wenn ein Schwein sich daran reibt. Der Spruch muss in Washington Schenkelklopfen auslösen. Über alle Bedenken hinweg modernisiert man die US-Atombomben in Europa. 2010 sprach Friedensnobelpreisträger Obama von diesem »Life Extension Program«, damals schon hatte man mit der Konstruktion des B61-12-Typs begonnen. Der soll B61-Vorgänger ersetzen, die in Belgien, Italien, den Niederlanden, der Türkei und in Deutschland seit Jahrzehnten einsatzbereit lagern. Die Gefahr der neuen besteht vor allem in der Möglichkeit, sie genauer zu steuern und in ihrer Wirkung zu dosieren. Das senkt die Hemmschwelle, nicht nur damit zu drohen, sondern sie auch einzusetzen. Egal ob im Osten Europas oder jenseits des Mittelmeeres. Vor ein paar Wochen wurde die Waffe für F-15-Jets der Air Force zertifiziert. Einige sind in Spangdahlem stationiert. Nun wird die B61-12 unter anderem »Tornado«-Jagdbombern angepasst. Experten rechnet damit, dass diese Kombination ab 2020 startklar ist.

Das zusätzliche Problem? Diese »Tornados« haben deutsche Flaggen am Leitwerk. Sie und ihre Piloten gehören zum 33-Geschwader der Luftwaffe, sind in Büchel stationiert, Speerspitze der nuklearen NATO-Teilhabe - und ein Beleg für permanente Leisetreterei unserer Regierung. Die flüsterte mal ein »Aber«, ist jedoch zu feige, ein kraftvolles »Nein!« zu formulieren.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!