Heiße Drähte

Klaus Joachim Herrmann über Kommunikation im Syrienkonflikt

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: 1 Min.

Russlands Oberbefehlshaber Wladimir Putin hat sofort nach der parlamentarischen Freigabe Luftschläge gegen die Terrororganisation Islamischer Staat in Syrien geführt. Er kann eine Bitte der Macht in Damaskus um militärische Unterstützung geltend machen. Wenn die auch vom weithin geächteten Baschar al-Assad stammt, leitet Moskau daraus doch ausgiebig eine völkerrechtliche Berechtigung ab. Der Kreml verweist vor allem gern auf den Gegensatz seines Vorgehens im Vergleich zu dem der westlichen Allianz unter Führung der USA.

Wie auch immer, die militärischen Supermächte USA und Russland könnten sich trotz eines gemeinsamen Gegners beim Kriegseinsatz wieder einmal gefährlich nahe kommen. So nah vielleicht wie in der Kubakrise oder 1961 am Berliner Checkpoint Charlie. Nicht auszudenken, was in Syrien aus einem »friendly fire« alles werden könnte.

Aus der Kubakrise resultiert der Heiße Draht zwischen Moskau und Washington. Aus dem Pentagon hieß es nun, es werde ein »Verbindungskanal« zum Militär in Moskau geöffnet. In Bagdad laufen Informationen aus Russland, Iran, Irak sowie Syrien zusammen. Es sollte als Lehre gelten, dass selbst in kritischsten Zeiten heiße Drähte gezogen sein müssen, damit immer noch Gespräche über Wohl und Wehe entscheiden.

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