Die widerspenstigen Gallier sind in guten Händen

Neues Asterix-Heft »Der Papyrus des Cäsar« erscheint nächste Woche

  • Lesedauer: 2 Min.
Ein neuer Asterix-Band kommt - der zweite nach dem Rückzug von Schöpfer Albert Uderzo. Der macht sich um die Zukunft der beiden gallischen Helden keine Sorgen.

Paris. Asterix-Schöpfer Albert Uderzo sieht die Comic-Reihe über die widerspenstigen Gallier bei seinen Nachfolgern in guten Händen. »Ihre Arbeit passt so gut zu dem, was vorher gemacht wurde«, lobte er am Montag bei der Vorstellung des neuen Hefts »Der Papyrus des Cäsar« in Paris. Es ist der zweite Band nach dem Rückzug Uderzos. Autor Jean-Yves Ferri und Zeichner Didier Conrad erzählten beide, sie hätten diesmal weniger Druck verspürt als bei ihrer Premiere vor zwei Jahren. Das Heft erscheint international am 22. Oktober.

Die Geschichte ist noch weitgehend geheim. Ein paar Details haben die Macher aber bereits enthüllt: Das Werk »Der Gallische Krieg«, in dem Cäsar seine Eroberungsfeldzüge beschreibt, war Inspiration für das neue Comic-Heft. Bei Asterix startet Cäsar offenbar eine PR-Kampagne - Ferri und Conrad haben hier die zentrale Figur des Syndicus (im französischen Original: Bonus Promoplus) geschaffen, der als eine Art Medienberater Cäsars im Hintergrund die Fäden spinnt.

Verkaufsschlager mit Knollennasen

Paris. René Goscinny und Albert Uderzo dachten sich die liebenswerten Gallier mit den Knollennasen 1959 aus. Die Reihe wurde schnell Kult - und ist auch nach 56 Jahren noch ein Verkaufsschlager. Zahlen und Fakten:

  •  Weltweit wurden nach Angaben des Verlags 365 Millionen Exemplare der bislang 35 Hefte verkauft.
  • Die Abenteuer der rauflustigen Gallier wurden in 111 Sprachen und Dialekte übersetzt - darunter Kölsch, Schwäbisch und Latein. Die Reihe hält damit den Guinness-Rekord als meistübersetzter Comic.
  • Die ersten Seiten der Reihe erschienen am 29. Oktober 1959 im französischen Magazin »Pilote«, das erste Album kam 1961 heraus.
  • 1977 starb René Goscinny überraschend, daraufhin führte Uderzo die Hefte allein weiter. 2011 legt er nach 34 Heften den Stift aus der Hand und wirkt nur noch im Hintergrund an den neuen Bänden mit.
  • Asterix und Obelix lieferten den Stoff für neun Zeichentrick- und vier Spielfilme.
  • Nördlich von Paris wurde den Galliern 1989 ein Vergnügungspark gewidmet: der »Parc Astérix« dpa

Uderzo hatte die Figuren Asterix und Obelix 1959 gemeinsam mit dem Autoren René Goscinny geschaffen. Nach dessen überraschendem Tod im Jahr 1977 machte Uderzo allein weiter. 34 Hefte der Kultreihe erschienen, bis er schließlich den Pinsel aus der Hand legte. Das Nachfolger-Duo Ferri und Conrad brachte vor zwei Jahren sein erstes Album »Asterix bei den Pikten« heraus. Acht Jahre lang hatten die Fans in aller Welt damals mit Spannung und Ungeduld auf einen neuen Band der Comic-Reihe gewartet.

Das Album wurde weltweit ein Riesenerfolg (über 5,4 Millionen Exemplare in 24 Sprachen und Dialekten wurden verkauft). Ferri und Conrad gehören inzwischen zu den Stars der Comicszene. Uderzo, der weiter als Ratgeber im Hintergrund an den neuen Heften mitwirkt, ist zufrieden: »Das kann in Zukunft noch sehr weit gehen.« Anne Goscinny, die Tochter von René Goscinny, sagte: »Dank unserer Freunde (...) wird Asterix weiter ohne Falten altern.«

Albert Uderzo war immer überzeugt davon, dass Asterix weiterleben und den Millionen von Lesern der Serie noch viel Freude bereiten müsse. Ferri und Conrad liefern dafür einmal mehr den Beweis: Asterix wird noch viele Abenteuer erleben und sie mit der ganzen Welt teilen. dpa/nd

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