Rapper Akon beleuchtet Afrika solar
Wenn der US-amerikanische Rapper Akon nachts durch hell erleuchtete Großstädte zieht, denkt er oft an seine Kindheit in Senegal zurück. In der Stadt Kaolack, in der er aufwuchs, war es abends stockdunkel, weil es keinen Strom gab. Noch immer müssen etwa 600 Millionen Afrikaner ohne Elektrizität auskommen. Jahr für Jahr sterben auf dem Kontinent 3,5 Millionen Menschen an toxischen Dämpfen von Treibstoff oder bei Hausbränden, nur weil sie sich ein bisschen Licht verschaffen wollen.
Um Abhilfe zu schaffen, hat der 42-Jährige mit zwei Freunden das Projekt »Akon Lighting Africa« gegründet, das sich grundsätzlich von den Non-Profit-Initiativen internationaler Hilfsorganisationen unterscheidet. »Nur Projekte, an denen Afrikaner direkt beteiligt sind, haben Erfolg«, sagte Akon der britischen Zeitung »The Guardian«. »Viele Organisationen, die in Afrika ihre eigenen Strategien umsetzen lassen, erleiden dabei fürchterlichen Schiffbruch. Wir drei Afrikaner kommen in jedem Land auf den Kontinent schneller voran.«
Der Rapper und seine Mitstreiter - der politische Aktivist Thione Niang, der wie er aus Senegal stammt, und der Malier Samba Bathily, der Geschäftsführer des Solarstromunternehmens Solektra International ist - sind fest davon überzeugt, dass preisgünstige Elektrizität für afrikanische Dorfgemeinschaften aus gewinnorientierten Projekten afrikanischer Unternehmer kommen sollte. Denn solche Initiativen könnten Jobs schaffen und neue, sich selbst tragende Volkswirtschaften aufbauen helfen, meinen die Gründer von »Akon Lighting Africa«.
Akon, der zuvor bereits das Gesundheits- und Bildungsprogramm »Konfidence« ins Leben rief, pries sein jüngstes Projekt in diesem Sommer auf einer Verkaufstour durch mehrere Länder an. Mit Bathily und Niang nahm er am »Global Entrepreneurship Summit« in der kenianischen Hauptstadt Nairobi teil. Weitere Stationen waren Ruanda, Kongo-Brazzaville, Nigeria, Niger und Benin, wo er Projekte von »Akon Lighting Africa« in der Küstenstadt Cotonou inspizierte.
Die Gründer sind bereits mit Regierungen von 16 afrikanischen Staaten ins Geschäft gekommen, wie »The Guardian« berichtet. Bis Ende nächsten Jahres wollen sie in 25 Ländern der Region tätig sein. Finanzielle Unterstützung erhalten sie durch Kredite von internationalen Partnern, wie der China Jiangsu International Group und der afrikanischen Ecobank. Ein chinesischer Hersteller liefert Sonnenkollektoren. Die Arbeitskräfte sind jedoch überwiegend Afrikaner. IPS
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