Neue Bomber braucht kein Land
René Heilig über das neue - auch medial betriebene - Wettrüsten
Die USA geben grünes Licht für den Bau eines neuen Langstreckenbombers. Das Pentagon bestellt den B-3 beim US-Rüstungskonzern Northrop Grumman, der bereits den Tarnkappenvorläufer gebaut hat. 80 bis 100 Stück werden beschafft, ab 2025 sollen die ersten global einsatzbereit sein. Jeder Bomber wird - vorläufig - über eine halbe Milliarde Dollar kosten.
Dieser Putin schreckt doch vor gar nichts zurück! Und die Chinesen sind kein bisschen besser. Man muss nur »Bild« oder »Spiegel« lesen, dann weiß man ganz genau, wer allein an dem neuen Wettrüsten schuld ist. Dass Militärs nicht Nein sagen, wenn ihnen neue Waffen angeboten werden, ist logisch. Dass Politiker in Washington, Moskau oder Peking noch immer glauben, dass man mit mehr und vor allem mit immer moderneren Waffen notwendige politische Vernunft ersetzen kann, ist übel genug. Doch wenn sich Medien in diesen Irrsinn einspannen lassen, ist das zumindest eine mangelnde Achtung vor der Erfahrung vorangegangener Generationen. Die hatten irgendwann - wenngleich oft widerwillig - eingesehen, dass Wettrüsten nicht zu mehr Sicherheit führt. Nicht einmal dann, wenn einer den anderen totgerüstet hat. Dann nämlich entstehen nur weitere Explosionsherde in der Welt. Klar kann man die alle mit dem neuen US-Bomber erreichen. Doch in Zeiten asymmetrischer Kriege bringt das wenig.
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