Kaputtgesparte Versorgung

Martin Kröger zu angeblichen Zwängen in der Daseinsvorsorge

  • Lesedauer: 2 Min.

Probleme mit der gesundheitlichen Versorgung gibt es nicht erst, seit viele Menschen in Berlin Zuflucht suchen. Durch die neu ankommenden Menschen wird nur deutlich, wie krass die öffentliche Daseinsvorsorge in den vergangenen Jahren kaputtgespart wurde. Bestimmte medizinische Leistungen etwa, das berichten Experten, die der öffentliche Gesundheitsdienst eigentlich als Säule für Sozialschwächere leisten sollte, werden entweder gar nicht mehr oder zumindest nicht mehr flächendeckend durchgeführt.

Die Folgen sind fatal, wie die katastrophale Situation am Landesamt für Gesundheit und Soziales in den vergangenen Monaten der ganzen Republik vor Augen führte. Lediglich durch aufopferungswillige Ehrenamtliche konnte ein bisschen Notversorgung gewährleistet werden. Dass sich der Senat und seine Behörde so lange auf die Freiwilligen verließen, ist indes beschämend. Der Einsatz der Charité, in deren Namen Barmherzigkeit enthalten ist, ist wohl ebenfalls nicht abschließend finanziell geklärt. Die Universitätsklinik geht wie bei anderen Katastrophen auch in Vorleistung, mehr als eine Zusage, dass das Geld zurückfließen soll, gibt es bislang vom Senat nicht.

Nicht auszudenken, was noch alles passieren kann, wenn die staatliche Gesundheitsvorsorge weiter versagt. Bereits jetzt werden schon viele Standards nicht eingehalten. Dabei handelt es sich um einen Fehler im System, der dringend beseitig werden muss: Schließlich zeigt die aktuelle Misere, wie irrsinnig es ist, zu glauben, man könne die Daseinsvorsorge ökonomische Zwängen unterordnen. Doch reine Erlösorientierung hat in der Gesundheitsversorgung von Menschen nichts verloren.

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