Deutschland? Einfach widerlich!

René Heilig über Reisewarnung der anderen Art aus dem Auswärtigen Amt

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

In ganz Afghanistan bestehe »ein hohes Risiko, Opfer einer Entführung oder eines Gewaltverbrechens zu werden. Auch in der Hauptstadt Kabul können Attentate, Überfälle, Entführungen und andere Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen werden.« Im übrigen Land bestünden teilweise noch »deutlich höhere Sicherheitsrisiken«. So lautet die aktuelle Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Kurzfassung: Bürger bleibt daheim.

Genau diesen Rat gibt das Auswärtige Amt nun auch jenen, die unter diesen »kuscheligen« afghanischen Alltagsbedingungen ihr Leben fristen müssen. Wie jüngst auf dem Balkan hat man eine Kampagne gestartet, in der erklärt wird, dass hierzulande nicht Milch und Honig fließen, dass man womöglich erst nach Jahren einen Job findet und dass es gar nichts nützt, wenn man die englische Sprache beherrscht. Denn in Deutschland wird deutsch gesprochen. Merke: Einfach widerlich, dieses Land im kalten Europa. Nix da, von wegen Berlin ist immer eine Reise wert oder hier treffen sich Freunde! Und damit die Abschreckung per Plakat auch verstanden wird, schiebt man menschliche Beweise nach - Menschen also, die Attentaten, Überfällen, Entführungen und anderen Gewaltverbrechen in ihrer Heimat schon entkommen waren. Allerdings mit dem Versprechen: Wir stehen fest an eurer Seite. Demnächst mit 130 zusätzlichen Soldaten.

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