Viel zu viele Baustellen

Gabriele Oertel befürchtet, dass uns die Wohnungsnot noch lange erhalten bleibt

  • Gabriele Oertel
  • Lesedauer: 1 Min.

Na endlich. Nach fast anderthalb Jahren Debatten liegt nun ein Papier vor, mit dem das »Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen« zumindest ein Lebenszeichen von sich gegeben hat. Seit Juli 2014 hat der Druck, der zu seiner Gründung führte - fehlende Wohnungen in Ballungsgebieten, abnehmende Zahl an Sozialbindungen, zunehmende Zahl an Obdachlosen, Vertreibung von Menschen auch mit mittlerem Einkommen aus ihren angestammten Wohngebieten nach Modernisierung oder Mietsteigerung -, immens zugenommen. Dass etwas geschehen muss, pfeifen die Spatzen seit Jahren von allen Dächern. Und es scheint, als wären die Hilferufe von Mieter- wie Vermietervertretern inzwischen auch in der Politik angekommen. Der Justizminister will die Modernisierungsumlage senken, der Finanzminister schlägt begrenzte Steueranreize für den Wohnungsbau vor und das Verbändebündnis hat einen ganzen Katalog aufgelistet, wie man Wohnen und Bauen erleichtern und die jährlich dringend benötigten 400 000 Wohnungen erreichen kann. Ganz abgesehen davon, dass nicht in allen Punkten über den Wunschkatalog Einigkeit herrscht und er ohnehin nur Empfehlungscharakter hat - wichtig ist vor allem, dass jetzt tatsächlich mit der Umsetzung begonnen wird und nicht wieder anderthalb Jahre ins Land gehen, bis etwas passiert. Denn ansonsten werden die Baustellen in Sachen Wohnen immer mehr.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -