Kampf gegen IS-Transformer

René Heilig bezweifelt, dass die Regierung geeignete Einsatzmittel wählte

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Man merke sich den 1. Dezember 2015. An diesem Tag beschloss die Bundesregierung abermals leichtfertig, deutsche Soldaten in einen langen, blutigen Krieg zu schicken. So ein Waffengang brauche klare Ziele und eine Strategie, sagt der Bundeswehrverband und mahnt Antworten an.

Die würde die Bundesregierung gewiss auch geben, wenn sie denn welche hätte. Da es auch kein UN-Mandat gibt, kann sie nicht einmal da abschreiben. Schon bei der Bestimmung des Gegners muss sie passen. Wer oder was ist der Islamische Staat? Mit Sicherheit etwas, das militärisch nicht zu vernichten ist. Gleich der Transformer-Gebilde im Kino kann der IS verschiedene Gestalt annehmen und Kampfformen ändern. Mal ist er ein bestens bewaffneter Staat mit Justiz, Wirtschaft und Finanzausgleich. Dann wieder eine geheime global agierende Terrororganisation von bislang braven Nachbarn. Der IS kann sich notfalls auf eine Ideologie reduzieren und warten. Doch auch dann braucht er vor allem eines: Geld. Es macht also Sinn, die Gönner des IS zu bedrängen, den IS-Ölexport rigoros zu unterbinden und umgekehrt alle Grenzen auch militärisch dicht zu machen.

Sicher, das ist nur ein halbes Konzept. Jedenfalls so lange, wie man dafür keine Allianz zustande bringt. Diese wichtigste Schlacht gegen den IS braucht keine Tornados. Sie muss in Wien geschlagen werden.

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