Tote bei Brand auf Ölplattform

33 Menschen können trotz stürmischer See gerettet werden

  • Lesedauer: 2 Min.

Auf einer Bohrinsel vor der Küste von Aserbaidshan reißt eine Sturmböe eine Gasleitung ab. Zwei Menschen sterben, 29 werden vermisst. Dutzende Arbeiter können sich verletzt vor dem Feuer retten.

Baku. Ein Großfeuer auf einer Ölplattform in Aserbaidshan forderte mindestens zwei Opfer. 29 Arbeiter würden vermisst, teilten der Energiekonzern Socar und die Regierung des Landes am Sonntag mit. 33 Menschen konnten trotz eines starken Sturms im Kaspischen Meer gerettet werden. Der Brand war Freitagabend nach einem Schaden an einer Gasleitung ausgebrochen.

Der Präsident von Aserbaidshan, Ilham Alijew, hatte zunächst den Tod eines Menschen bekanntgegeben. In einer Mitteilung hieß es, die Suche nach den Vermissten, die sich möglicherweise in Rettungsbooten in der aufgewühlten See befänden, gehe weiter. Socar und das Katastrophenschutzministerium gaben am Sonntag bekannt, dass am Morgen ein zweites Todesopfer gefunden worden sei.

Fernsehsender zeigten Luftaufnahmen von der in Flammen stehenden Plattform inmitten des vom Sturm aufgepeitschten Kaspischen Meeres. Dort war es den Helfern gelungen, 33 Menschen von der Ölplattform zu evakuieren, die in Rettungsbooten rund zehn Meter über der stürmischen See gehangen hatten. Ein Boot mit vier Menschen darin wurde wegen des Sturms losgerissen, wodurch laut Staatsanwaltschaft ein Mensch am Freitagabend starb.

Socar zufolge wurde eine Gaszufuhr der Plattform Nr. 10 im Offshore-Ölfeld Aseri-Schirak-Guneschli im südlichen Kaspischen Meer am Freitag während eines heftigen Sturms beschädigt. Die Windböen hatten Stärken von bis zu 144 km/h erreicht. Die Folge war ein Brand, der auch am Samstag noch andauerte. Die Ölplattform wird ausschließlich von dem staatlichen aserbaidshanischen Energieunternehmen betrieben.

Für Sonntag wurde ein Tag der nationalen Trauer in Aserbaidshan ausgerufen, wie es in Regierungskreisen hieß. Die Justiz nahm Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften auf.

In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu verheerenden Unglücken auf Ölplattformen im Meer. 2011 sank eine Bohrinsel in einem Sturm vor der Ostküste Russlands, dabei starben 53 Menschen. Im Jahr davor gab es eine Explosion auf der Ölplattform Deepwater Horizon, bei der elf Arbeiter getötet wurden und Millionen Barrel Öl in den Golf von Mexiko liefen. Die tödlichste Katastrophe ereignete sich 1988 in der Nordsee, als die Ölplattform Piper Alpha explodierte und 167 Menschen ums Leben kamen.

In Aserbaidshan befinden sich 80 Prozent der Energievorkommen des Südkaukasus. Die Ex-Sowjetrepublik ist Ausgangspunkt vieler Öllieferungen nach Europa. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.