Kleiner Erfolg, aber weiter Ungewissheit für Vio.me-Mitarbeiter
Insolvenverwalter will Grundstück samt Fabrik versteigern lassen / Verfahren soll in einer Woche fortgesetzt werden
Die Arbeiter der selbstverwalteten griechischen Seifenfabrik Vio.me müssen weiter zittern. Bei einem Gerichtstermin am Donnerstag wurden laut Aussage der Unterstützer keine Angebote für die Immobilie samt Grundstück abgegeben, sondern nur für »bewegliche Gegenstände von geringem Wert« wie Stühle, Tische und Drucker. Die zu versteigernden Teile gehören dem insolventen Keramikhersteller Filkeram, aus dessen Mitarbeiterschaft die heutigen Mitarbeiter von Vio.me hervorgingen und auf dessen Grundstück die Bio-Olivenöl-Seife produziert wird.
Der Insolvenzverwalter will das Grundstück samt Fabrik versteigern lassen, um die Forderungen der staatlichen und privaten Gläubiger gegenüber Filkeram zu begleichen. Am Donnerstag sorgte die massive Präsenz von Sicherheitskräften dafür, dass größere Proteste ausblieben. Die Menge der Unterstützer vor dem Gerichtssaal in Thessaloniki setzte die Behörde aber doch unter Druck, so dass einige Vio.me-Mitarbeiter an der Auktion teilnehmen konnten. In einer Woche soll das Verfahren fortgeführt werden. In den vergangenen vier Wochen waren drei Gerichtstermine gar nicht erst zustande gekommen – einmal wegen angeblich unvollständiger Unterlagen, zweimal wegen eines landesweiten Streiks der Anwälte. nd
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