Nun reizt PiS sogar die NATO

René Heilig rät, über Bündnissolidarität gründlich nachzudenken

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.
Das wünschen sich viele! Einfach mal rasch ein paar Militärpolizisten ausschicken und ein NATO-Büro schließen. So geschah es nächtens in Warschau - das ist die neue regierende Kraft in Polen.

Das wünschen sich viele! Einfach mal rasch ein paar Militärpolizisten ausschicken und ein NATO-Büro schließen. So geschah es nächtens in Warschau. Das dortige Spionageabwehrzentrum, das von Polen, der Slowakei und auch mit deutscher Hilfe betrieben wurde, hört nun auf das Kommando von PiS. Das ist die neue regierende Kraft in Polen und versteht keinen Spaß, wenn jemand auf geltendes Recht und demokratische Spielregeln beharrt. PiS entmachtete Verfassungsrichter, PiS jagt unbequeme Journalisten aus Redaktionen und nun beißt PiS auch die Hand, die Polens Militär füttert, damit es sich gegen Russland aufplustern kann.

Schon unter der polnischen Vorgängerregierung hätten die NATO-Verbündeten, vor allem die deutschen, viel genauer abwägen sollen, wie weit man sich für erkennbare Sonderinteressen Polens einspannen lassen will. Statt dessen versuchte man es mit Einbindung, baute das multinationale Nordost-Korps mit Sitz in Szczecin aus, veranstaltete allerlei gemeinsame Übungen. Zudem tauschte man Offizierschüler aus und unterstellte sich gegenseitig Kampftruppen. Ein deutsches Panzergrenadierbataillon in Prenzlau beispielsweise, hört auf polnisches Kommando. Ob man der antidemokratisch amoklaufenden PiS so viel Anerkennung und Macht überlassen will, sollte man sich in Brüssel wie Berlin eiligst überlegen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -