Chinesische Börsen wieder im Plus
Turbulente Woche an den Märkten geht zu Ende
Shanghai. Zum Ende einer turbulenten Handelswoche haben die Börsen in China am Freitag im Plus geschlossen. Nach starken Kursschwankungen im Tagesverlauf ging die Börse in Shanghai mit einem Plus von knapp zwei Prozent aus dem Handel. Die Börse in Shenzhen schloss mit 1,05 Prozent im Plus.
Die staatliche Börsenaufsicht hatte am Donnerstag den Mechanismus für einen automatischen Handelsstopp bei starken Kursverlusten ausgesetzt. Dieser war erst t am Montag in Kraft getreten. Die Regelung, die eigentlich zur Stabilisierung der Märkte gedacht war, hatte eher das Gegenteil bewirkt. Binnen einer Woche verlor der Leitindex in Shanghai fast zehn Prozent und der Leitindex der Börse in Shenzhen mehr als 14 Prozent.
Im sozialen Netzwerk Sina Weibo kursierten am Freitag Gerüchte, wonach der Chef der staatlichen Börsenaufsicht CSRC, Xiao Gang, nach dem Debakel seinen Rücktritt einreichte. Dies solle am Wochenende offiziell verkündet werden, hieß es.
Die Handelsplätze in Frankfurt am Main, Paris und London öffneten am Freitag im Plus. Am Donnerstag hatten starke Kursverluste in China zum zweiten Mal binnen einer Woche die Börsen weltweit ins Minus gerissen. Der Leitindex an der Börse in Frankfurt am Main fiel für einen Tag erstmals seit Oktober 2015 wieder unter die Marke von 10 000 Punkten. Auch an anderen europäischen Börsen gingen die Kurse in den Keller. Die Talfahrt an der japanischen Börse ging derweil weiter, aber in gebremstem Tempo.
Experten der US-Investmentbank Merrill Lynch trauen dem europäischen Aktienmarkt eine Erholung zu. Bis sich die Lage in China und an den Rohstoffmärkten stabilisiere, dürften die Börsen aber weiter deutlich schwanken, schrieben die Experten in einer Studie am Freitag.
Hintergrund des Kursrutsches sind Zweifel an der Entwicklung der chinesischen Wirtschaft. Zudem werden die Anleger dadurch verunsichert, dass bestimmte Stützungsmaßnahmen für den chinesischen Aktienmarkt bald auslaufen sollen. Agenturen/nd
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