Ascheberg: Brandanschlag auf Flüchtlingsheim
Kaltland: Zwei rassistische Angriffe in Berlin / Hakenkreuze an geplanter Asylunterkunft in Duderstadt / Womöglich Erstaufnahmerichtung in Delbrück beschossen
Berlin. In Berlin sind zwei offenbar rassistisch motivierte Angriffe angezeigt worden. Zwei Männer seien in der vergangenen Nacht in Wedding von einem Unbekannten zunächst fremdenfeindlich beleidigt und im späteren Verlauf mit Schlägen bedroht worden, meldete die Polizei. Ein 33-jähriger Verdächtige wurde vorläufig festgenommen. In Friedrichshain wurde eine Frau beim Überqueren der Straße von einem Autofahrer aus dem Fahrzeug heraus zunächst rassistisch beleidigt und dann – nach dem Aussteigen - geschlagen sowie getreten. Eine weitere Frau griff das Opfer ebenfalls an. Erst als eine Frau dazwischenging, ließen die Angreifer ab. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Auf eine Unterkunft von Flüchtlingen in Ascheberg nahe Münster hat es einen Brandanschlag gegeben. Wie die Polizei mitteilte, entdeckte eine Streife eher zufällig »einen Feuerschein vor einer kommunalen Asylunterkunft«, dort hatten »unbekannte Täter, etwa einen Meter von einer gemauerten Hauswand entfernt, eine PET-Flasche mit brennbarer Flüssigkeit entzündet«. Die Beamten löschten das Feuer, ein Übergreifen auf das Gebäude konnte verhindert werden. Menschen wurden nicht verletzt, der Staatsschutz des Polizeipräsidiums Münster habe die Ermittlungen aufgenommen.
In Duderstadt in Niedersachsen ist bereits in der Nacht zum Donnerstag ein als Flüchtlingsunterkunft vorgesehenes Wohnhaus mit einem Hakenkreuz und SS-Runen beschmiert worden. Wie erst jetzt durch eine Mitteilung der Polizei bekannt wurde, hatten Unbekannte die verbotenen Symbole »in einer Größe von ca. 80 Zentimetern mit Farbe« auf das Gebäude gesprüht. Demnächst sollen in das Haus acht Flüchtlinge einziehen. » Vor diesem Hintergrund geht die Polizei von einer fremdenfeindlichen Motivation aus«, so die Behörden. Der Polizeipräsident der Polizeidirektion Göttingen, Uwe Lührig, erklärte, »unsere Willkommenskultur darf nicht durch einzelne, die zu solchen Mitteln greifen, untergraben werden«.
Wie ebenfalls erst am Samstag bekannt wurde, ist offenbar in der Nacht zum Montag eine als Erstaufnahmerichtung für Flüchtlinge genutzte Sporthalle in Delbrück nahe Bielefeld von Unbekannten beschossen worden. Ermittlungen hätten ergeben, so die Polizei, »dass nicht auszuschließen ist«, dass Beschädigungen an Fenstern »durch Beschuss mittels einer Luftdruckwaffe verursacht« wurden. Es wurde niemand verletzt, die Polizei ermittelt. nd
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