Leipziger Nazis veröffentlichen Polizei-Interna
NPD und Legida verfügen offenbar über Kontaktperson unter den Beamten / Rechtsradikale veröffentlichten via Twitter internes Protokoll
Offenbar haben Mitglieder der rechtsextreme NPD in Leipzig erneut interne Unterlagen der Polizei zugespielt bekommen. Der Vorfall war bekannt geworden, nachdem die Neonazis am Montag via Twitter ein Foto verbreiteten, auf dem ein interner Bericht einer Verkehrskontrolle vom selben Tag zu sehen ist. Wie die Leipziger Volkszeitung (LVZ) berichtet, habe die Leipziger Polizei inzwischen die Echtheit des Dokumentes bestätigt.
Offenbar war es der NPD zwischenzeitlich zu heiß geworden, mit ihrem internen Polizeiwissen zu prahlen. Der betreffende Beitrag verschwand zunächst wieder vom Twitter-Kanal der Rechtsradikalen, tauchte dann aber kurz darauf kurzzeitig auf dem Twitter-Kanal der rassistischen Legida wieder auf. Das Bündnis ergänzte den Beitrag zudem mit einem Foto, das Gegenstände zeigt, die von den Beamten bei der besagten Verkehrskontrolle sichergestellt wurden.
Wie die LVZ berichtet, handelte es sich bei den kontrollierten Personen teilweise um mutmaßliche Linksautonome. In dem von der NPD zeitweise geleakten Dokument waren die Klarnamen der PKW-Insassen zu lesen, was in den Händen der falschen Personen zu einer Gefahr für die Beteiligten werden könnte.
Aufgrund des Vorfalls leitete die Polizei ein Verfahren wegen Geheimnisverrats ein. Wer der Maulwurf ist, sei laut den Leipziger Beamten bisher völlig unklar, da innerhalb der Polizeidirekt jeder Zugriff auf die betreffenden Berichte habe.
Bei der Leipziger Polizei sollten nun allerdings umso lauter die Alarmglocken läuten, handelt es sich immerhin nicht um den ersten Vorfall dieser Art. Bereits im vergangenen Jahr war über mehrere Kontaktpersonen der NPD bei den Beamten spekuliert worden. Die Verbindungen zwischen den Neonazis und der Polizei waren aufgefallen, da das linke Internetportal »Indymedia« mehrere Screenshots mutmaßlicher WhatsApp-Gespräche zwischen dem früheren NPD-Stadtrat Alexander Kurth und einem Bereitschaftspolizisten veröffentlichte. In den Dokumenten ist zudem von zwei weiteren Beamten die Rede, die Sympathien für die Leipziger Naziszene hegen sollen.
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