Marokko wird Wüste

Desertifikation bedroht 93 Prozent des Landes

  • Lesedauer: 2 Min.
Casablanca (IPS/ND). In Marokko sind nach offiziellen Angaben 93 Prozent der Landfläche von Wüstenbildung (Desertifikation) bedroht. Jährlich fallen 22 000 Hektar Agrarland der Sahara zum Opfer. Der Prozess beeinflusst auch die wirtschaftliche Entwicklung in dem westafrikanischen Land: Beispielsweise ist die Zahl der Dattelpalmen - eine der entscheidenden Einkommensquellen - seit Ende des 19. Jahrhunderts von 15 Millionen auf 4,5 Millionen geschrumpft. Der Verlust der Dattelpalmen aber führe dazu, dass die ansässige Bevölkerung ihr Land aufgibt und abwandert, erklärt ein Sprecher des Marokkanischen Verbands für Entwicklung und Solidarität (AMSED), einer Nichtregierungsorganisation mit Sitz in der marokkanischen Hauptstadt Rabat. Viele Bauern sind desillusioniert, weil sie davon ausgehen, dass die Ausdehnung der Sahara natürliche Ursachen hat und nicht zu stoppen ist. Ein entscheidender Grund für die Desertifikation ist jedoch der Bevölkerungsdruck und die durch ihn verursachte Übernutzung der Böden. Im Schnitt wächst die Bevölkerung in den ariden Regionen des Königreichs jährlich um 3,5 Prozent. Die marokkanische Regierung hat 2001 einen nationalen Plan zur Bekämpfung der Wüstenbildung aufgelegt. Er sieht eine Stärkung des politischen, rechtlichen und institutionellen Rahmens vor und bezieht staatliche wie auch nicht-staatliche Stellen ein. Einer der wesentlichen Aspekte des Vorhabens ist Aufklärung und Ausbildung. Das Angebot richtet sich an Beamte, lokale Vertreter und die ländliche Jugend. Zurzeit können etwa 81 Prozent der Bauern in den ariden und semi-ariden Regionen Marokkos weder lesen noch schreiben.

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