Nachhaltigkeit - ein Kinderspiel
Grit Gernhardt weiß, wie Umweltbewusstsein gestärkt werden könnte
Die Jugend interessiert sich nicht für die Umwelt! Doch bevor die ältere Generation jetzt in lautes Wehklagen ausbricht: Ganz so schlimm ist es nicht. Zwar sind den heute 14- bis 25-Jährigen Familie und ein guter Lebensstandard tatsächlich wichtiger als eine intakte Umwelt vor der Haustür. Allerdings leben die Jüngeren im Alltag ganz selbstverständlich vieles, was die Umwelt entlastet: Sie fahren Fahrrad statt Auto, teilen Werkzeuge oder Kleider und bauen auf Großstadtdächern Gemüse an.
Auf das neueste iPhone und die Markenjeans wollen sie allerdings trotzdem nicht verzichten. Doch das können die Älteren mit ihren nagelneuen 50-Zoll-Flatscreen-Fernsehern, 1000-Euro-Espressomaschinen oder den 50 Paar Schuhen ihnen ebenfalls kaum vorwerfen. Die Konsumgesellschaft macht vor niemandem halt - wer sich dagegen auflehnen will, muss erstens verdammt stark und zweitens sehr gut informiert sein.
Letzteres ließe sich unterstützen, damit ersteres leichter fiele. Dafür wären Eltern nötig, die ihren Kindern umweltbewusstes Verhalten vorleben, Kitas und Schulen, die Nachhaltigkeit vermitteln, sowie eine Politik, die die Wirtschaft zur Einhaltung von Sozial- und Naturschutzstandards weltweit verpflichtet. Umweltbewusstsein ist nämlich keine Frage des Alters, sondern des Wissens. Und das ist erlernbar.
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