Mehrheit findet Zuzug von Flüchtlingen gut
Umfrage: 47 Prozent unterstützen im Allgemeinen die Aufnahme von Schutzsuchenden - nur 29 Prozent dagegen / Vor allem Frauen, Ältere und Gewerkschaftsmitglieder dafür
Berlin. Immer wieder ist in der Debatte über die Asylpolitik von Überforderung die Rede - doch was denken die Bundesbürger generell über den Zuzug von Asylbewerbern? Laut einer TNS-Emnid-Umfrage für die Linksfraktion finden es 47 Prozent »im Allgemeinen gut«, wenn Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Nur 29 Prozent lehnen dies als »im Allgemeinen schlecht« ab, 17 Prozent antworteten, es sei ihnen egal. Überdurchschnittlich befürworten Frauen, Ältere und Gewerkschaftsmitglieder den Zuzug von Flüchtlingen.
Auch ein genauer Blick auf die Zahlen, für die Mitte Januar 1.034 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger befragt wurden, lohnt: Bei den 30- bis 39-Jährigen ist der Anteil derer, die den Zuzug von Flüchtlingen »im Allgemeinen schlecht« finden, mit 38 Prozent größer als derer, die sich grundsätzlich für einen Zuzug von Asylbewerbern aussprechen (35 Prozent). Ähnlich sieht es bei den Erwerbslosen aus, hier liegt das Verhältnis 32 zu 38 Prozent. In allen anderen Alters- und sozialen Gruppen liegen die Befürworter des Zuzugs von Flüchtlingen vorn.
Schaut man sich Wählerschaften der Parteien an, sind auch bei den Anhängern von Union und SPD diejenigen in der relativen Mehrheit, die sich generell für den Zuzug von Asylbewerbern aussprechen. In der Wählerschaft der Union sind dies 52 Prozent, in der der SPD sind es 48 Prozent. Bei Linkspartei (65 Prozent) und Grünen (86 Prozent) finden es große Mehrheiten »im Allgemeinen gut«, dass Flüchtling in Deutschland aufgenommen werden. Die Zahl derer, die das schlecht finden, liegt bei der Linkspartei laut der TNS-Emnid-Daten bei 16 Prozent (19 Prozent sagen, es ist ihnen egal) und bei den Grünen bei 6 Prozent (8 Prozent ist es egal). nd
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