Grüne Jugend wirft Nahles Rassismus vor

Grüne Jugend kritisiert den Vorschlag der Bundesarbeitsministerin, »Integrationsunwilligen« die Leistungen zu kürzen

  • Lesedauer: 2 Min.
Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) Vorschlag »Integrationsunwilligen« die Leistungen zu kürzen, stößt bei der Grünen Jugend auf Unmut. Bei der Jugendorganisation fordert man ein Ende der »falschen Spielchen.«

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles Vorschlag »Integrationsunwilligen« die Leistungen zu kürzen, stößt bei der Grünen Jugend auf Unmut. Jamila Schäfer, Sprecherin der Grünen Jugend erklärt: »Es ist widerlich, dass Nahles die Interessen von Geflüchteten und die Interessen von anderen Sozialleistungsempfänger_innen gegeneinander auszuspielen versucht.«

Moritz Heuberger, Sprecher der Grünen Jugend fügt hinzu: »Wir fordern Nahles auf, ihren Ministerinnenposten für soziale Politik zu nutzen, statt für falsche Spielchen zu missbrauchen. Sozialleistungszahlungen dürfen weder bei Langzeitarbeitslosen noch bei Geflüchteten an Bedingungen gekoppelt werden. Der Sozialstaat ist in der Pflicht, die Existenz der Menschen zu sichern – unabhängig davon, welchen Hintergrund sie haben.«

Heubgerger zufolge zeigt das Lob seitens der CDU zum Vorschlag der Bundesarbeitsministerin, »dass hier eine SPD-Ministerin linke Grundwerte verrät und sich dem rassistischen Mainstream anschließt.«

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles hatte am Montag in Berlin Leistungskürzungen für Asylbewerber angekündigt, die nicht integrationswillig seien. Den nach Deutschland kommenden Flüchtlingen müsse klar sein, dass es »keine leistungslose Unterstützung auf Dauer« geben werde, begründete Ministerin Nahles vor der Presse ihren Vorstoß. Der Grundsatz »Fördern und Fordern« müsse auch für Asylbewerber gelten.

»Wer bei uns Schutz sucht, der muss sich an unsere Regeln und Werte halten«, sagte Nahles. Das heiße, er müsse »sein ganzes Können, seine Arbeitskraft und sein eigenes Vermögen einbringen«, fuhr sie fort. »Wer dies nicht tut und sich nicht integrieren will, dem werden wir auch die Leistungen kürzen.«
Linken-Fraktionsvize Sabine Zimmermann warf Nahles ein »populistisches Flüchtlings-Bashing« vor. Zimmermann verwies darauf, dass viele Flüchtlinge überhaupt nicht arbeiten dürften und dass es zu wenige Angebote für Sprachkurse gebe. nd/mit Agenturen

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -