Teuer muss nicht besser sein
Marcus Meier über eine Studie zu hyperschnell entsorgten Elektroprodukten
Heute hot, morgen Schrott: Es ist zu eindimensional, allein den Herstellern den Schwarzen Peter zuzuspielen für allzu schnell auf dem Müll landende Elektroprodukte. Da hat das Umweltbundesamt recht. Jeder Mobilfunkkunde, der einen dieser Verträge abschließt, bei dem er jedes Jahr ein neues, pseudo-innovatives Smartphone abstottern darf, sorgt für kurzlebige Produktzyklen, für die enorme Verschwendung teils kriegerisch umkämpfter Rohstoffe und Energieträger. Jeder Schnäppchenjäger macht die kapitalistische Murkswirtschaft zu dem, was sie ist.
Doch Konsumentenschelte reicht nicht. Billigkonsum und Niedriglohn gehen oft Hand in Hand. Sie bedingen sich gegenseitig. Nein, billig kann kaum gut sein. Doch ist teuer besser? Man kann es nie wissen. Das ist millionenfache Alltagserfahrung. Das bestätigen auf Nachfrage auch Verkäufer und Experten. Wirklich hochwertige Produkte, die langlebig sind und gute ökosoziale Standards erfüllen, sind kaum bezahlbar und nur mit enormem Rechercheaufwand zu finden. Auf dem Markt setzen sie sich nicht durch.
Abhilfe schaffen könnte hier eine Konsumgenossenschaft neuen Typs, die dem Kunden verlässlich gute, nicht überzüchtete, dauerhaft reparaturfähige Produkte zu fairen Preisen anbietet. Sie könnte die Gegenmacht von Millionen Verbrauchern bündeln und so Erpressungspotenzial entwickeln.
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