99 930 mal Stromsperre angedroht

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Zahl der Strom- und Gassperren in Berlin liegt weiter auf einem hohen Niveau. Stark zugenommen haben im vergangenen Jahr die Sperrandrohungen durch die Vattenfall-Tochter Stromnetz Berlin GmbH: Wurden im Jahr 2014 noch 78 866 Sperrandrohungen ausgesprochen, waren es 2015 sogar 99 930 Sperrandrohungen an Haushalts- und Kleingewerbekunden. Tatsächlich durchgeführt wurden im vergangenen Jahr 15 374 Stromsperrungen - 2014 wurde in Berlin bei 16 011 Haushalten der Strom gesperrt. Bei der Gasag stiegen die Sperrungen bei Gasanschlüssen von 2184 (2014) auf 2219 (2015). Die Zahlen gehen aus der Antwort der Senatsverwaltung für Wirtschaft auf eine unveröffentlichte Schriftliche Anfrage der Linkspartei-Abgeordneten Elke Breitenbach und Harald Wolf hervor, die dem »nd« vorab vorlag.

Die Linkspartei kritisiert die Untätigkeit des Senats bei diesem Thema scharf. »Da muss mehr getan werden, es muss eine vorsorgende Beratung geben. Außerdem müssen über Sozialämter und die Jobcenter Vorfinanzierungen stattfinden und Ratenzahlungen ermöglicht werden«, erklärt der energiepolitische Sprecher der Linksfraktion, Harald Wolf, dem »neuen deutschland«. Die Zahl der Abschaltungen müsse in der Hauptstadt dringend weiter drastisch gegen Null reduziert werden. »Jede Abschaltung ist eine zu viel«, sagt Wolf.

Laut Rot-Schwarz wird derzeit von Verwaltung für Stadtentwicklung eine Senatsvorlage erarbeitet zur Beschlussfassung des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms vorbereitet, in der auch »Umsetzungsmaßnahmen« zur Vermeidung von Strom- und Gassperren vorgesehen sind.

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