Armut ist weiblich
Kluft zwischen Männern und Frauen in Entwicklungsländern am größten
Berlin. Weltweit können 500 Millionen Frauen nicht lesen, 62 Millionen Mädchen wird das Recht auf Bildung vollständig verweigert. 74 Prozent aller HIV-Neuinfektionen unter Heranwachsenden treffen junge Mädchen. 40 Prozent der Afrikanerinnen leiden an Anämie (Blutarmut), was als häufige Ursache für die vielen Sterbefälle von Müttern während oder kurz nach der Geburt gilt. Das sind die erschreckenden Zahlen, die der neueste Bericht der Nichtregierungsorganisation »One« offenbart.
Die Geschlechterkluft zwischen Mann und Frau ist demnach in den am schwächsten entwickelten Ländern (LDCs) am größten: Nur 26 Prozent aller Mädchen besuchen eine Sekundarschule, 86 Prozent der erwerbstätigen Frauen sind prekär beschäftigt. In vielen Staaten verdienen erwerbstätige Frauen bis zu 30 Prozent weniger als berufstätige Männer. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen beträgt in den LDCs lediglich 62 Jahre, in den ärmsten Weltregionen sind es sogar nur 52 Jahre. Zum Vergleich: In den Industriestaaten beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen 79,4 Jahre. cba
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