Mehr Frauen drängen in Aufsichtsräte

Verdoppelung der Rate innerhalb eines Jahrzehnts

  • Lesedauer: 1 Min.

Düsseldorf. Der Anteil von Frauen in den Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen in Deutschland hat sich einer Untersuchung zufolge in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Lag er im Jahr 2005 noch bei 10,2 Prozent, so wurde Ende 2015 ein durchschnittlicher Anteil von 22 Prozent erreicht, wie die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung am Dienstag in Düsseldorf mitteilte.

In ihrer Studie verweist die Wirtschaftsexpertin der Stiftung, Marion Weckes, auch darauf, dass im Gegensatz zu Unternehmen, in denen ausschließlich Anteilseigner in Aufsichtsgremien vertreten sind, Unternehmen mit Arbeitnehmermitbestimmung deutlich höhere Frauenquoten in den Aufsichtsräten aufweisen. Dort sei der Frauenanteil rund zehn Prozentpunkte höher.

Allerdings bezweifelt die Studienautorin, dass der Trend ein Zeichen für einen Kulturwandel in den Unternehmen ist. Wie schnell und konsequent die seit Jahresanfang bindende Geschlechterquote in den Aufsichtsräten großer Unternehmen umgesetzt werde, lasse sich bislang noch nicht sagen, erklärte Weckes. »Viele Hauptversammlungen, auf denen Neu- und Nachbesetzungen beschlossen werden, stehen noch aus.«

Zudem gelte die feste 30-Prozent-Quote laut Gesetz lediglich in Unternehmen, die sowohl börsennotiert als auch paritätisch mitbestimmt sind, erklärte Weckes. Dies seien insgesamt 108 Firmen in Deutschland. Ob die neue Gesetzeslage über diesen Kreis und das 30-Prozent-Quorum hinaus ausstrahle, sei offen. epd/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.